Ich spüre den Schmerz, der sich hinter der Freude verbirgt
“Wenn ich Reggae höre, dann spüre ich den Schmerz, der sich hinter der Freude verbirgt, dann spüre ich das Gewicht der Rebellion und Geschichte, das hinter jeder Note steckt”, meint der senegalesische Sänger Youssou N’Dour, der durch seine Duette mit Peter Gabriel (“Shaking The Tree” ) und Neneh Cherry (“7 Seconds”) zum Weltstar wurde. Schon seit fünfzehn Jahren, so erzählt er, lag ihm einer seiner Freunde mit dem Wunsch in den Ohren, doch endlich mal ein Reggae-Album aufzunehmen. Jetzt sah Youssou die Gelegenheit für gekommen, dieses Projekt unter dem Titel “Dakar – Kingston” endlich in Angriff zu nehmen. Für die Aufnahme des Albums begab er sich an einen historischen Ort: das Tuff Gong International Studio in der jamaikanischen Hauptstadt. Das Studio war 1965 von Bob Marley aufgebaut worden. Dort entstanden seitdem etliche der bedeutendsten Reggae-Aufnahmen. Und genau dort traf sich nun Youssou N’Dour mit legendären Reggae-Musikern wie dem Keyboarder Tyrone Downie, dem Gitarristen Earl “Chinna” Smith und dem Saxophonisten Dean Fraser (die allesamt einst zum Tross von Marley gehört hatten) sowie dem “Dancehall”-Bassisten Michael Fletcher. Gemeinsam transformierten sie Youssous Lieder in Reggae-Nummern, indem sie die lebhaften senegalesischen Mbalax-Rhythmen durch jamaikanische One-Drop-Rhythmen ersetzten. Neben neuen Songs, die eigens für dieses Sessions geschrieben worden waren, interpretierte Youssou N’Dour auch einige seiner größten Hits noch einmal neu: Etwa “Don’t Walk Away”, das er vor zehn Jahren im Duett mit Sting für das Album “Joko From Village To Town” aufnahm, oder auch “Medina” und “Pitche Me”.