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“Tone Poet”-Serie – Blue Notes alte und neue Garde

Während “Silver’s Serenade” 1963 für den Pianisten Horace Silver schon sein zwölftes Blue-Note-Album war, legte der Schlagzeuger Tony Williams 1964 mit “Life Time” erst den Grundstein für seine Solokarriere.
JazzEcho-Plattenteller - Anthony Williams: Life Time / Horace Silver: Silver's Serenade (Tone Poet Vinyl)
JazzEcho-Plattenteller - Anthony Williams: Life Time / Horace Silver: Silver's Serenade (Tone Poet Vinyl)
24.04.2024
Diese LPs und weitere Folgen aus der Tone Poet-Serie finden Sie in unserem JazzEcho-Store.
 
Horace Silver: Silver’s Serenade
Rekordverdächtige 28 Jahre lang – von 1952 bis 1980 – prägte Horace Silver mit seinen Alben wie kein anderer Künstler das musikalische Profil von Blue Note. Besondere Popularität genoss unter Kritikern und Fans vor allem das Quintett, das der Hardbop-Pionier zwischen 1959 und 1963 mit dem Trompeter Blue Mitchell, Tenorsaxofonist Junior Cook, Bassist Gene Taylor sowie erst Louis Hayes und dann Roy Brooks am Schlagzeug unterhielt.
Auf “Silver’s Serenade”, dem letzten kompletten Album mit dieser Besetzung, lief das Quintett noch einmal zu absoluter Hochform auf. Silver präsentierte bei dieser Gelegenheit fünf neue Originale, die alles besaßen, was seinen Kompositionsstil ausmachte: einprägsame Melodien, raffinierte Harmonien und vertrackte Rhythmen mit einem untrüglichen Gespür für lockeren Swing.
 
Anthony Williams: Life Time
Als Anthony “Tony” Williams 1964 für Blue Note sein Debütalbum “Life Time” einspielte, war er noch keine 19 Jahre alt. Zwei Jahre zuvor hatte Miles Davis den jungen Schlagzeuger zum Mitglied seines zweiten legendären Quintetts gemacht, wo er schon bald darauf – so der Trompeter später in seinen Memoiren – “das Zentrum wurde, um das der Sound der Gruppe kreiste”.
Erstaunlich reif präsentierte sich Williams auch auf seinem ersten Album, für das der Youngster vier sehr offen gestaltete, moderne Kompositionen geschrieben hatte. Statt diese für zirzensische Selbstdarstellung zu nutzen, rückte er das Zusammenspiel mit seinen wechselnden Partnern in den Mittelpunkt. Neben Pianist Herbie Hancock und Bassist Ron Carter (mit denen er damals auch die Rhythmusgruppe des Miles Davis Quintet bildete) hatte Williams für die Sessions noch den Tenorsaxofonisten Sam Rivers, den Vibraphonisten Bobby Hutcherson sowie die Bassisten Richard Davis und Gary Peacock gewinnen können.
Zu den Highlights des Albums gehört die sehr perkussive Komposition “Memory”, die der Schlagzeuger im Trio mit Hutcherson und Hancock aufnahm, und die mit “Sketches Of Spain”-Flair versehene Schlussnummer “Barb’s Song To The Wizard”, die er ganz dem großartigen Duo Herbie Hancock und Ron Carter überließ.
 
In der “Tone Poet”-Reihe präsentiert der Jazz- und Audiospezialist Joe Harley von Music Matters und AudioQuest auf audiophilem Vinyl Reissues ausgewählte Blue-Note-Werke von den größten und originellsten Klangpoeten des Jazz.
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