Kontrastprogramm aus meditativen Stücken und explosivem Free Jazz
Mit ihrem “Carnegie Hall Concert” begeisterte Alice Coltrane 1971 das verwöhnte New Yorker Publikum. Jetzt erscheint zum ersten Mal ein kompletter Mitschnitt des legendären Konzerts auf CD und Doppel-Vinyl
Impulse! Records und die Verve Label Group haben sich mit den Erben des Nachlasses von John und Alice Coltrane zusammengetan, um 2024 zum “Jahr von Alice” zu machen. Das ganze Jahr hindurch soll das Lebenswerk der 2007 gestorbenen Pianistin, Harfenistin, Komponistin und Sängerin gefeiert werden, die heute als eine der Ikonen des spirituellen Jazz gilt. Zum Auftakt erscheint nun das Doppelalbum “The Carnegie Hall Concert”, auf dem zum ersten Mal der komplette rund 80-minütige Mitschnitt eines einzigartigen Konzerts veröffentlicht wird, das Alice Coltrane am 21. Februar 1971 in dem berühmten New Yorker Musentempel gegeben hatte. Bislang gab es von diesem Konzert lediglich eine inoffizielle Veröffentlichung, die nur eines der vier an diesem Abend gespielten Stücke bot.
1971 befand sich Alice Coltrane an einem musikalischen Wendepunkt, der sich auch bei ihrem Konzert in der Carnegie Hall manifestieren sollte. Im ersten Teil verwöhnte sie das Publikum mit zwei Stücken ihres erst kurz zuvor veröffentlichten Albums “Journey In Satchidananda”, das eine deutliche Abkehr von ihren zuvor eingespielten jazzigeren Impulse!-Alben signalisierte. Mit der überraschend transzendentalen, meditativen Musik von “Journey In Satchidananda” und “Shiva-Loka” versetzte sie das Publikum zunächst eine halbe Stunde lang in einen Trance-ähnlichen Zustand. Danach wechselte Alice nicht nur von der Harfe zum Klavier, sondern auch radikal die musikalische Richtung und Gangart, um ihrem 1967 gestorbenen Ehemann mit explosiv gespielten, rhythmisch treibenden und ekstatischen Versionen seiner Kompositionen “Africa” und “Leo” noch einmal Tribut zu zollen. Zur Seite standen ihr in beiden Konzertteilen die Saxofonisten Pharoah Sanders und Archie Shepp, die Bassisten Jimmy Garrison und Cecil McBee, die Schlagzeuger Ed Blackwell und Clifford Jarvis (allesamt Musiker aus dem Orbit von John Coltrane) sowie Tulsi an der Tamboura und Kumar Kramer am Harmonium.
“Ich fühle mich der Jazz-Ära nicht mehr zugehörig”, verriet Alice Coltrane einige Monate nach dem frenetisch gefeierten Auftritt in einem Interview. “John hat seine Musik auch nicht als Jazz bezeichnet.” Mit ihrem “Carnegie Hall Concert” hatte sie sich also gewissermaßen von der Jazzwelt verabschiedet und zugleich ein neues musikalisches und spirituelles Kapitel in ihrem Leben aufgeschlagen.
Erhältlich ist “The Carnegie Hall Concert” auf CD und Doppel-Vinyl. Ein tiefschürfendes Essay der Autorin Lauren Du Graf und informative Anmerkungen von Alice Coltranes damaligem Produzenten Ed Michel runden dieses aufregende Projekt ab.
The Carnegie Hall Concert (1971) (2LP)
VÖ: 22. März 2024
Alice Coltrane
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The Carnegie Hall Concert (1971) (2CD)
VÖ: 22. März 2024
Alice Coltrane
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Acoustic Sounds Vinyl Serie – Pionierwerk des Spiritual Jazz
Gut drei Jahre nach John Coltranes Tod nahm seine Witwe Alice Coltrane mit vormaligen Spielpartnern ihres Mannes das zutiefst spirituelle Album “Journey In Satchidananda” auf.
JazzEcho-Plattenteller - Alice Coltrane: Journey In Satchidananda (Acoustic Sounds)
Für die Reihe “Acoustic Sounds Vinyl” ist das Beste gerade gut genug. Präsentiert werden in dieser Serie ausschließlich Bestseller aus den Katalogen von Verve‚ Impulse! und anderen klassischen Jazzlabels, die über viele Jahrzehnte hinweg nichts von ihrer ursprünglichen Faszinationskraft eingebüßt haben. Dass hier nicht nur musikalisch das Beste geboten wird, garantiert Verve Records dabei durch die enge Zusammenarbeit mit dem renommierten Team von Acoustic Sounds. Unter der Supervision von Firmengründer Chad Kassem mastern dort erfahrene Toningenieure die Aufnahmen von den originalen Analog-Tonbändern neu, bevor sie bei Quality Record Pressings auf 180-Gramm-Vinyl gepresst werden. Die fertigen Scheiben werden dann in von Stoughton Printing Co. produzierte hochwertige Klapphüllen mit sogenannten Tip-On-Jackets gesteckt, die dem Album ein besonders edles Aussehen verleihen.
Alice Coltrane – Journey In Satchidananda
“Journey In Satchidananda” war 1971 Alice Coltranes viertes Album für Impulse! Records und gilt neben John Coltranes “A Love Supreme” und Pharoah Sanders “Karma” als eines der frühen Meisterwerke des Spiritual Jazz. Bei diesen 1970 gemachten Aufnahmen knüpfte die Witwe mit u.a. Sopransaxofonist Pharoah Sanders, den Bassisten Cecil McBee und Charlie Haden sowie Schlagzeuger Rashied Ali an den modalen Jazz ihres verstorbenen Ehemanns an und verwob diesen mit Elementen indischer und arabischer Musik (mit Sanders und Ali hatte Alice zuvor schon in Johns letzter Band auf den Alben “Live At The Village Vanguard Again!” und “Expression” zusammengearbeitet). Während Alice ihre Harfe hier teilweise schon fast wie eine japanische Koto klingen lässt, präsentiert sie sich am Klavier eher wie eine nicht ganz so schwergewichtige Ausgabe von McCoy Tyner. Zu den exotischen Klänge des Albums trugen zudem eine indische Tanpura und eine arabische Oud bei.
Der Rolling Stone nahm “Journey In Satchidananda” 2020 in seine Liste mit den “500 besten Alben aller Zeiten” auf und schrieb: “Alice Coltrane spielte in den Bands, die ihr Mann John in seiner späten Phase unterhielt, eine Schlüsselrolle. Auf dieser LP, die sie nach ihrem spirituellen Lehrer Swami Satchidananda benannt hatte, ist ihre eigene musikalische Stimme in voller Blüte zu hören. Coltrane mischte die weitläufigen modalen Jams, denen ihr verstorbener Ehemann den Weg bereitet hatte, mit den Bordunklängen der indischen Tanpura sowie den Sounds des sich in die Höhe schraubenden Sopransaxofons von Pharoah Sanders und ihrer eigenen entrückten Harfe. Das Ergebnis ist ein meditativer Rausch, wie ihn der Jazz noch nie erlebt hat: teils erdiger Blues, teils ätherisches Mantra. Die Musik sollte sp+ater auf Klangsucher von Radiohead bis hin zu Coltranes Großneffen Flying Lotus einen starken Einfluss ausüben.”
Alice Coltrane: Journey In Satchidananda (Acoustic Sounds LP)
VÖ: 31. März 2023
Verve Acoustic Sounds Serie, Alice Coltrane
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Verve By Request – auf vielfachen Wunsch wieder zurück
Mit Alben von Alice Coltrane und Roy Brooks wird die legendäre “Verve By Request”-Serie zu neuem Leben erweckt. Diesmal allerdings nicht auf CD, sondern auf Vinyl.
JazzEcho-Plattenteller: Alice Coltrane "Ptah The El Daoud" / Roy Brooks "Beat" (Verve By Request)
29.11.2022
Alle LPs der “Verve By Request” Serie und weiteres finden Sie in unserem JazzEcho-Store.
Ende der 1990er Jahre startete Verve Records seine immens erfolgreiche Reissue-Serie “Verve By Request”, in der besondere Raritäten und von Jazzfans gewünschte, längst vergriffenen Klassiker auf CD wiederveröffentlicht wurden. Jetzt wird die Serie wiederbelebt, den neuen Marktwünschen gemäß gibt es die ausgewählten Werke allerdings nicht auf CD, sondern auf Vinyl. Als Partner konnte Third Man Records gewonnen werden. Das Label wurde 2001 von dem Indie-Rocker Jack White (The White Stripes) gegründet und betreibt in Detroit ein exzellentes Vinyl-Presswerk (mit aus Deutschland importierten Maschinen) und ein Audio-Mastering-Studio.
Erscheinen werden in der Serie sorgfältig ausgewählte Titel, die meist schon seit langem vergriffen sind, aber auch Alben aus den neunziger und nuller Jahren (wie z.B. Wayne Shorters “Footprints Live!” aus dem Jahr 2002 und Herbie Hancocks “The New Standard” von 1996), die bis heute noch nicht auf Vinyl veröffentlicht wurden. Alle Alben werden, sofern möglich, von den analogen Originalbändern neu gemastert und bei Third Man Pressing in Detroit auf 180-Gramm-Vinyl in audiophiler Qualität gepresst. Zum Auftakt – sozuagen als Reverenz an die “Geburtstätte” von Third Man Records – gibt es Alben von zwei aus Detroit stammenden Künstlern: “Ptah, The El Daoud” (1970) von der Pianistin und Harfenistin Alice Coltrane und “Beat” (1964) von Schlagzeuger Roy Brooks.
Alice Coltrane – Ptah, The El Daoud
Die Familie von Alice McLeod Coltrane, die mit der von Berry Gordy Jr. befreundet war, war ein integraler Bestandteil der Detroiter Musikszene: Alices Halbbruder Ernie Farrow spielte über viele Jahre hinweg als Bassist mit Yusef Lateef, während ihre Schwester Marilyn McLeod als Songschreiberin für Motown tätig war. Alice selbst hatte ihre Karriere in der Detroiter Clubszene gestartet, bevor sie Ende der 1950er nach Paris ging, wo sie u.a. Privatstunden von Bud Powell erhielt. In Schwung geriet ihre eigene Karriere aber erst so richtig durch die Begegnung mit John Coltrane, den sie 1965 heiratete.
“Ptah, The El Daoud”, aufgenommen 1970 im Kellerstudio des Hauses der Coltrane-Familie in Dix Hills auf Long Island, New York, gilt als eines der transzendenten Meisterwerke des Spiritual Jazz. Es war Alice Coltranes drittes Album für Impulse! Records. Während sie ihre ersten beiden Alben fast durchweg im Trio eingespielt hatte, agierte sie diesmal in einem Quintett mit den beiden Tenorsaxofonisten und Flötisten Pharoah Sanders und Joe Henderson, Bassist Ron Carter und Schlagzeuger Ben Riley. Das Titelstück ist eine Ode an den ägyptischen Schöpfergott Ptah (El Daoud bedeutet “der Geliebte”). Viele Momente des Albums erreichen das, was Alice Coltrane selbst mit dem Begriff Turiya bezeichnete: “Ein Bewusstseinszustand – der hohe Zustand des Nirwana, das Ziel des menschlichen Lebens.”
“Vielleicht genauso stark wie die Kompositionen sind aber auch die Darbietungen, die Coltrane ihren Begleitern entlockt, insbesondere den Bläsern”, schreibt Stacia Proefrock bei AllMusic. “Joe Henderson, auf dessen technische Exzellenz man sich immer verlassen kann, legt hier eine Performance hin, die einfach auf einem ganz anderen Level ist als viele seiner anderen Arbeiten – freier, offener und flüssiger als fast überall sonst. Pharoah Sanders, der im Zusammenspiel mit John Coltrane zeitweise wie eine magnetische Kraft der Entropie wirkte, die ihn immer mehr ins Chaos trieb, zeigt hier die ganze Innovation und spirituelle Energie, für die er bekannt ist, ohne je ins ekstatische Gekreische zu verfallen. Dieses Album, das jahrelang übersehen wurde und in Obsukurität begraben war, verdient es, als das Juwel, das es ist, anerkannt zu werden.”
Roy Brooks – Beat
Der Schlagzeuger Roy Brooks hatte bereits mit einigen illustren Größen gespielt, als er 1963 für Berry Gordys kurzlebigen Motown-Jazzableger Workshop Jazz Records sein Debütalbum “Beat” im legendären Hitsville U.S.A. Studio einspielen konnte. Ein Studium am Detroit Institute of Technology hatte Brooks nach drei Semestern hingeworfen, um mit dem Saxofonisten Yusef Lateef zu touren. Dann folgten Gigs mit Barry Harris und den Four Tops sowie ein längeres Engagement bei Horace Silver, auf dessen Klassikeralbum “Song For My Father” er zu hören war. Zur selben Zeit wie einige der Aufnahmen für “Song For My Father” entstand auch das Album “Beat”, für das Brooks drei Kollegen des damaligen Horace Silver Quintet ins Studio mitnahm: Trompeter Blue Mitchell, Tenorsaxofonist Junior Cook und Bassist Eugene “Gene” Taylor. Aus Brooks Heimatstadt Detroit stießen dazu noch Posaunist George Bohanon (der zum Kreis von Motowns Funk Brothers gehörte) und Pianist Hugh Lawson (der – wie Brooks – viel mit Yusef Lateef gespielt hatte). Das Repertoire ist erstaunlich vielfältig: es bietet zwei Kompositionen von Joe Henderson (“Homestretch” und “Soulin’”), “Soulsphere” von Alice Coltrane, “My Secret Passion” von Duke Pearson, “If You Could See Me Now” von Tadd Dameron und schließlich “Passin’ The Buck”, ein selbst geschriebenes Stück von Sessionleader Roy Brooks.
Laut Jason Ankeny von AllMusic verbindet Roy Brooks hier “die intellektuelle Präzision des modernen Jazzidioms mit der physischen Kraft des Soul-Jazz, um ein Album von ungewöhnlicher Bandbreite und Reichweite zu erschaffen. […] Brooks kanalisiert Einflüsse aus der gesamten Motor-City-Szene, was zu einer Reihe anspruchsvoller, aber fesselnder Darbietungen mit der unverkennbaren Patina des embryonischen Motown-Sounds führt. Während die in den Darbietungen gezeigten technischen Fertigkeiten beeindruckend sind, verlieren Brooks’ Rhythmen nie den allmächtigen Groove aus den Augen. Und so besitzt die Aufnahme trotz ihrer Hard-Bop-Schärfe den sprichwörtlich guten Beat, zu dem man sogar tanzen kann.”
Alice Coltrane: Ptah The El Daoud (Verve By Request LP)
VÖ: 11. November 2022
Verve By Request Serie, Alice Coltrane
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Jazz und Spiritualität – Impulse!-Wiederentdeckung
Alice Coltrane ist die Patin des spirituellen Jazz der 60er und 70er Jahre. Eine erstaunliche Albumentdeckung beschreibt jetzt ihre musikalische und geistige Weiterentwicklung.
Alice Coltrane - Kirtan: Turiya Sings (Impulse! Records)
13.07.2021
Dieses Album auf LP und weitere finden Sie in unserem JazzEcho-Store.
Fragt man heute so diverse Künstler wie Flying Lotus, Kamasi Washington, Solange oder Radiohead nach ihren Vorbildern, so fällt auch immer wieder der Name Alice Coltrane. Die 1937 in Detroit geborene und 2007 in Los Angeles verstorbene Musikerin war für ihre einzigartige Klangauffassung legendär, ihr Piano- und Harfenspiel war durch ungewöhnliche Arpeggien geprägt, ihr Orgelspiel durch lang angehaltene, meditative Töne.
Die als Alice McLeod geborene Künstlerin studierte klassische Musik, kam durch ihren Bruder, den Bassisten Ernie Farrow, zum Jazz und lernte bei Bud Powell Jazz-Piano. Bald darauf spielte sie mit ihrem Trio und in der Band des Vibraphonisten Terry Gibbs. Auf einer Tournee lernte sie John Coltranekennen, lebte mit ihm zusammen und heiratete ihn 1966, nachdem er sich von seiner ersten Frau Naima hatte scheiden lassen. Ab 1965 ersetzte sie in Coltranes Quartett den Pianisten McCoy Tyner.
Überwältigt vom Schmerz, den der viel zu frühe Tod ihres Ehemanns und musikalischen Partners ausgelöst hatte, suchte Alice Coltrane ab 1965 Trost und spirituellen Rat bei hinduistischen Gurus. Ende der 1970er Jahre zog sie sich weitgehend aus dem säkularen Leben zurück. Sie legte sich den Sanskritnamen Turiyasangitananda (“das höchste Lied der Glückseligkeit des transzendentalen Gottes”) zu und eröffnete in Kalifornien ein Meditationszentrum, um dort die indische Vedanta-Philosophie zu lehren.
Zwischen 1981 und 1994 nahm Turiya (so die Kurzform ihres neuen Namens) vier Musikkassetten mit andächtigen Gesängen auf, die sie ausschließlich an Schüler/innen abgab. Zu hören war sie in diesen Aufnahmen mit einem vielstimmigen Chor, Streichern und diversen anderen Instrumenten. Einige dieser Tracks wurden 2017 von David Byrnes Label Luaka Bop auf einer Compilation veröffentlicht.
Als Ravi Coltrane 2004 “Translinear Light”, das Comeback-Album seiner Mutter für Impulse! Records, produzierte, stieß er zufällig auf ihm unbekannte Tonbänder von der ersten Musikkassette mit dem Titel “Kirtan: Turiya Sings”. Sie enthielten lediglich die Spuren von Alices, oder besser: Turiyas Solostimme und ihrer Wurlitzer-Orgel. Von den Sound-Technikern, mit denen er auch bei der Produktion von “Translinear Light” zusammengearbeitet hatte, ließ Ravi diese bewegenden Aufnahmen neu mischen und mastern. Zur Feier des 60-jährigen Jubiläums von Impulse! Records erscheinen die Aufnahmen von “Kirtan: Turiya Sings” nun erstmals für ein größeres Publikum auf Doppel-Vinyl, CD und digital.
Die wunderbare Musik, die auf diesem ungewöhnlichen Album zu hören ist, fällt weder in die Kategorie des Jazz noch ist sie improvisiert. Sie ist vielmehr hingebungsvoll und spirituell. Mit ihrer Stimme verleiht Alice den in Sanskrit gesungenen Liedern Gewicht und Kraft, während ihr Orgelspiel sicher und pulsierend ist und eine Vielfalt von musikalischen Einflüssen offenbart. “Auf diesem Album werden Sie die Klänge des Blues, des Gospels, der schwarzamerikanischen Kirche hören, oft in Kombination mit dem karnatischen Gesangsstil Südindiens”, merkt Ravi Coltrane an. “Sie werden wunderschöne Harmonien hören, die von Alices Detroit/Motown-Wurzeln und ihren Bebop-Wurzeln ebenso geprägt sind wie von dem Einfluss John Coltranes und der europäischen klassischen Musik, insbesondere der ihres Lieblingskomponisten Igor Strawinsky. Doch gleichzeitig ist dies auch eine funktionale Musik. Ihr Ziel ist es, mit Licht und Liebe die Namen des Höchsten zu preisen.”
“Ich spürte, dass ihre Leidenschaft, Hingabe und Erhabenheit beim Singen der Lieder in diesem Rahmen am besten zur Geltung gekommen war”, fährt Ravi fort. “Und mir wurde klar, dass die Leute ‘Turiya Sings’ in diesem Kontext hören mussten. Während ich aufwuchs spielte sie diese Lieder bei uns zu Hause auf derselben Wurlitzer-Orgel, die man hier auf dem Album hört. Und als ihr Sohn kann ich bestätigen, dass diese Version der Aufnahmen die Reinheit und Essenz von Alices musikalischer und spiritueller Vision bewahrt. Die neue Klarheit verleiht diesen Gesängen in vielerlei Hinsicht noch viel mehr Erhabenheit.”