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Göttliche Supergruppe – Artemis kündigen Album an

Am 11. September wird die von der kanadischen Pianistin Renee Rosnes geleitete All-Star-Band Artemis bei Blue Note ihr gleichnamiges Debütalbum vorlegen.
Artemis
ArtemisKeith Major
22.07.2020
Es ist nicht so, dass Renee Rosnes Schwierigkeiten mit ihrer Weiblichkeit hätte. Was die Pianistin, die sich schon seit 35 Jahren sehr erfolgreich in der Männerwelt des Jazz behauptet, aber ziemlich wurmt, ist, dass die 2017 von ihr gegründete All-Star-Band Artemis (benannt nach der griechischen Göttin der Jagd und der Natur) in der Presse noch heute meist fett mit dem Adjektiv “rein weiblich” versehen wird. Und so der Fokus von den eigentlichen Qualitäten des Ensembles und seiner Musik weggelenkt wird. “Wenn man ein Foto der Band betrachtet, ist natürlich offensichtlich, dass wir allesamt Frauen sind”, sagte die gebürtige Kanadierin im vergangenen Dezember dem US-Magazin Playbill. “Aber die Musik geht über das Geschlecht hinaus, es spielt für uns, bei dem, was wir machen, keine Rolle. Ich freue mich auf den Tag, an dem wir das Thema nicht mehr ansprechen müssen. Es ist einfach unnötig. Stellen Sie sich vor, wie absurd es wäre, eine Band als ‘rein männlich’ zu bezeichnen.”
Für ihr titelloses Debütalbum, das am 11. September bei Blue Note erscheinen wird, haben die sechs Musikerinnen bei der Repertoirezusammenstellung jedenfalls keine “geschlechtlichen Scheuklappen” aufgesetzt. Neben selbst geschriebenen Stücken von fast allen Bandmitgliedern (Pianistin Renee Rosnes, Klarinettistin Anat Cohen, Tenorsaxophonistin Melissa Aldana, Trompeterin Ingrid Jensen, Bassistin Noriko Ueda und Schlagzeugerin Allison Miller) gibt es auch clever arrangierte Nummern von männlichen Kollgen wie Lee Morgan, Stevie Wonder und den Beatles. Die von Allison Miller komponierte, groovende Nummer “Goddess Of The Hunt” kann man schon jetzt hören, sie macht die Klasse dieses Projektes ohrenfällig.
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