Seit Ende 2018 halten gesundheitliche Probleme
Wayne Shorter nun schon von der Bühne fern. Und die Aussichten, ihn dort noch einmal als Saxophonisten zu erleben, schwinden immer mehr dahin. Für Shorter, der im August seinen 88. Geburtstag feiern wird, ist dies aber noch lange kein Grund, in den “vorgezogenen” Ruhestand zu gehen. Denn der Saxophonist war seit jeher auch ein ausgesprochen fleißiger und markanter Komponist. Profilieren konnte er sich mit seinen eigenen Stücken schon bei
Art Blakey’s Jazz Messengers, danach im zweiten legendären Quintett von
Miles Davis, in der gemeinsam mit
Joe Zawinul geleiteten Fusionband
Weather Report und natürlich auf seinen eigenen Alben für
Blue Note,
Verve und
Columbia.
Bei Blue Note erschien von Wayne Shorter zuletzt 2018 das überaus ambitionierte, drei CDs umfassende Album “
Emanon”, bei dessen Einspielung dem Saxophonisten neben seinem regulären Quartett auch das 34-köpfige Orpheus Chamber Orchestra zur Seite stand. Auf “Emanon” befanden sich mit “Pegasus” und “Prometheus Unbound” zwei Stücke, die von der griechischen Mythologie inspiriert waren. An diesen Themenkreis hat Shorter auch in einer neuen Oper mit dem Titel “
Iphigenia” angeknüpft, an der er mit
Esperanza Spalding als Librettistin fünf Jahre lang intensiv gearbeitet hat.
Im kommenden Oktober soll das fertige Werk, das Shorter keinesfalls als Jazzoper klassifiziert wissen möchte, nun endlich uraufgeführt werden. Zum auftretenden Ensemble werden dann neben Esperanza Spalding auch Waynes alte Quartett-Gefährten gehören: Pianist
Danilo Pérez, Bassist
John Patitucci und Schlagzeuger
Brian Blade. Für die szenische Gestaltung zeichnet kein Geringerer als der weltbekannte Architekt
Frank Gehry verantwortlich. Um die aufwändige Produktion zu finanzieren, werden über die
Crowdfunding-Website Indiegogo noch einige private Sponsoren gesucht. Dort erfährt man auch mehr zu diesem spannenden Projekt.