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Erinnerung an den “Party-König” – imposante James-Last-Box erschienen

Er begann als Jazz-Musiker und wurde zum erfolgreichsten Bandleader aller Zeiten. Zum 90. Geburtstag zeigt ein Box-Set auch ungewöhnliche Seiten des Musikers James Last.
James Last
James Last
18.04.2019
93% aller Deutschen kennen James Last. Das besagte zumindest eine offizielle Studie, die Anfang der 2000er Jahre erhoben wurde. Selbst im heutigen Jahr 2019, dem Jahr in dem James Last seinen 90. Geburtstag feiern würde, kann man noch immer sagen: James Last ist eine Musikinstitution.
Wie bei vielen Kollegen begann es auch bei dem als Hans Last in Bremen geborenen Musiker mit dem Jazz, genauer gesagt dem Kontrabass. Lasts großes Vorbild war der Bassist Chubby Jackson, später der legendäre Niels-Henning Ørsted Pedersen. Bevor er als Orchesterleiter erst national und dann international berühmt wurde, spielte Last in verschiedenen Jazz-Ensembles und wurde ab 1950 dreimal in Folge zum besten deutschen Jazzbassisten gewählt. Dann aber kam, wie alle wissen, die Schallplattenfirma Polydor und eine Musikkarriere dazwischen, die bis heute ohne Vergleich ist.
Dass James Last allerdings viel mehr war, als ein überaus fleißiger und erfolgreicher Produzent von Tanzmusik, zeigt die zum aktuellen Jubiläum erscheinende “James Last Album Collection”, eine Box mit 41 Alben auf 25 CDs, auf denen der “Party-König” nicht nur mit Evergreens im typischen Erfolgssound zu hören ist (für den es immerhin weltweit 17 Platin- und 208 Goldene Schallplatten gab), sondern auch mit Funk-Sound à la Quincy Jones, einer ekstatischen “Voodoo-Party”, einer Bigband-Version des Rock-Musicals “Hair”, Songs von den Beatles bis zu Bob Marley, und vielem mehr.
Im Laufe seiner Karriere wurden von James Lasts etwa 190 Plattenproduktionen über 80 Millionen Tonträger verkauft. Ob in Deutschland oder Kanada, Australien oder Südafrika, China, Holland oder Großbritannien: Der Sound des Orchesters wurde zu einem internationalen Markenzeichen. Lasts Erfolg war aber nicht nur seinen Studioproduktionen zu verdanken, sondern auch seinen über 2000 Live-Auftritten: Von Auckland bis Toronto, in Moskau, Tokio oder Sydney – seine Musik wurde zu einem der wichtigsten Exportartikel der deutschen Unterhaltungsbranche. Rund 90 Mal trat er in der Londoner Royal Albert Hall auf – ein unglaublicher Rekord, erst recht für ein deutsches Orchester.
Die limitierte, komplett digital remasterte 25-CD-Box, die nicht nur 50 Jahre seiner Karriere abdeckt, sondern auch zahlreiche LP-Serien wie “Non Stop Dancing” und “Classics Up To Date” streift, und die sogar die beiden super-raren japanischen Alben “Sekai Wa Futari No Tameni” und “Paintings” enthält, gibt dem Hörer jetzt die Möglichkeit einer Zeitreise durch die Musikgeschichte à la James Last. Mehr als die Hälfte der versammelten Alben erscheint hier erstmals auf CD. Ein 68-seitiges Booklet enthält persönliche Zeilen der Familie Last und von Co-Musiker Tommy Eggert, sowie ausführliche Liner Notes von Thomas Macho, Autor der Last-Biografie “Non Stop Leben”.
70 Jahre lang hat James Last im Tonstudio, im TV und auf der Bühne gestanden. Und auch wenn der “Godfather der guten Laune” (Zitat Udo Lindenberg) am 9. Juni 2015 in Florida verstorben ist, so wird seine überraschend vielseitige Musik, damit ist zu rechnen, noch lange Zeit weiterleben.
 
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