Kurt Elling und
Branford Marsalis, die für ihr
gemeinsames Album “
Upward Spiral” für einen Grammy nominiert waren, haben auf
Twitter und
Facebook eine aberwitzige Fehde vom Zaun gebrochen, die einige Fans zunächst erschreckte. “Der abgehalfterte Branson Marshmallow hat den schlimmsten Sopran-Sound seit Florence Foster Jenkins. SCHWACH. #unerhört #überbewertet”, giftet Elling beispielsweise. "Schwacher Möchtegern-Juan-Tizol Kurt Elling sollte für sein überbewertetes Solo in ‘St. James Infirmary’ besser in großem Stil an seinen Chops arbeiten. Desaster!", kontert Marsalis.
Was Elling nicht lange auf sich sitzen lässt: “Pseudo-Cajun Bimford McSalesman sollte versuchen, tatsächlich einige Zeit in NOLA zu verbringen, um die Ben-yays* aus einen Ohren herauszubekommen, damit er etwas MUSIK hören kann!! #monoton #jazzisttotaberichbinesnicht #menschlichegrausamkeit”. [* Die bekannten Krapfen aus dem Café du Monde in New Orleans heißen Beignets.]
Retourkutsche von dem in New Orleans geborenen Marsalis: “Den ahnungslosen Kurt Elling in Brasilianisch singen zu hören ist beschämend. Er sollte Brasilianisch-Stunden nehmen! Furchtbar!” Und noch einmal Elling: “Der äußerst überbewertete Saxophonist Brandon Mercailish sollte weniger Zeit damit verschwenden, seinen Sänger auf Twitter zu kritisieren und stattdessen versuchen, sich an die Namen der WIRKLICHEN KOMPONISTEN zu erinnern. #fakenews”
Man muss es wohl kaum noch extra erwähnen: aber die beiden liegen natürlich nicht wirklich im Streit, sondern erlauben sich hier nur ihren neuen, Twitter-süchtigen Präsidenten zu trollen. Mal sehen, wie lange das von diesem unbemerkt noch weitergehen kann. Sonst gibt es bald eine neue Executive Order, die Jazzmusiker mit einem Ausreisebann und ihre Konzerte in den USA mit einer 30-prozentigen Improvisationssteuer belegt.