Schon früh empfand Saxophonist und Flötist Yusef Lateef den Begriff Jazz für seine Musik als allzu einengend. Sein musikalischer Horizont war stets weitergesteckt und offen für Einflüsse afrikanischer und asiatischer Musik, aber auch europäischer Klassik. Ein gutes Beispiel dafür ist das 1965 entstandene Album “Psychicemotus”, auf dem Lateef neben dem Tenorsaxophon auch jazzfremde Instrumente wie Oboe, Bambus- und chinesische Flöten spielt. Das Repertoire enthält neben eigenen Kompositionen und Erik Saties “First Gymnopédie” zwar durchaus auch Jazzstandards wie Fats Wallers “Ain’t Misbehavin’”, Jerome Kerns “Why Do I Love You?” und Bud Greens “I’ll Always Be In Love With You”, die von Lateef aber kaum je in einem traditionellen Jazzsinn interpretiert werden.