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Aller guten Dinge sind Hundert – Die Blue-Note-LP-Reihe ist komplett

Bobby Hutcherson - Happenings - 2015
Bobby Hutcherson - Happenings - 2015
27.11.2015
100! Es ist vollbracht! Im März 2014 hatten sich Produzent Don Was und Blue Note das Ziel gesetzt, jeden Monat fünf Alben – Klassiker, Raritäten, aber auch zeitgenössischere Meisterwerke – aus dem Katalog des Labels auf 180 Gramm schwerem, audiophilem Vinyl wiederzuveröffentlichen. Bis man die runde Zahl 100 erreicht habe. Das ist nun der Fall: denn mit Bobby Hutchersons “Happenings”, Jimmy Smiths “Midnight Special”, Sonny Rollins' “Volume 2”, Hank Mobleys “Workout” und Joe Lovanos “Quartets: Live At The Village Vanguard, Volume 2” liegen nun auch die letzten fünf Veröffentlichungen der Serie “Back To Blue” vor. Da diese Vinylalben nur in einer einmaligen, limitierten Auflage herausgebracht werden, sollte man möglichst flott zugreifen, wenn ein Album Begehrlichkeiten weckt. Denn viele der zuvor erschienenen LPs der Reihe “Back To Blue” sind längst vergriffen.

Bobby Hutcherson – Happenings

Wenn Vibraphonist Bobby Hutcherson mit Pianist Herbie Hancock ins Tonstudio ging, konnte man stets sicher sein, dass dabei ein wirkliches musikalisches Happening zustande kommen würde. Für das vielversprechend betitelte Album “Happenings” taten sie sich 1967 mit dem Bassisten Bob Cranshaw und Schlagzeuger Joe Chambers zusammen. Auf dem Programm standen sechs Originale aus der Feder von Hutcherson und Hancocks “Maiden Voyage”. Besonders abenteuerlich geriet dabei die Schlussnummer “The Omen”, für die Hutcherson mit Chambers die Plätze tauschte.

Jimmy Smith – Midnight Special

Zwei Albumklassiker auf einen Streich einspielen?!? Dem Hammond-Organisten Jimmy Smith gelang dieses extrem seltene Kunststück am 25. April 1960. Denn an diesem denkwürdigen Tag nahm er im Studio von Rudy Van Gelder sowohl “Midnight Special” als auch “Back At The Chicken Shack” auf, zwei Alben, die im All Music Guide fünf Sterne erhielten. Gemeinsam mit einem Traum-Quartett – bestehend aus Tenorsaxophonist Stanley Turrentine, Gitarrist Kenny Burrell und Drummer Donald Bailey – interpretiert Jimmy Smith hier Originale wie den von ihm selbst verfassten, groovigen Titelsong und Turrentines “A Subtle One”, aber auch die Standards “Jumpin' The Blues”, “Why Was I Born?” und “One O’Clock Jump”.

Sonny Rollins – Volume 2

Es gibt Alben, die man schon wegen eines einzigen Tracks nicht verpassen sollte. Ein solches ist Sonny Rollins'Volume 2”. Und die Aufnahme, die allein bereits den Kauf des Albums rechtfertigt, ist eine absolut exzellente Interpretation von Thelonious Monks “Misterioso”. Das Besondere daran: hier kann man die beiden Pianisten der Session – nämlich Monk selbst und den nicht weniger illustren Horace Silver – einmal zusammen zu hören. Gemeinsam mit ihnen sowie  Posaunist J.J. Johnson, Bassist Paul Chambers und Schlagzeuger Art Blakey (was für eine Besetzung!) schuf Rollins 1957 einen wahren Meilenstein des Jazz, einen zeitlosen Klassiker!

Hank Mobley – Workout

Der Mittelgewichts-Campion des Tenorsaxophons! So nannte der Kritiker Leonard Feather einst den 1986 verstorbenen Hank Mobley. Das klingt zunächst nicht sonderlich schmeichelhaft, sollte aber nur zum Ausdruck bringen, dass Mobley mit seiner Phrasierung zwischen zwei anderen Tenorsax-Champions rangierte: dem “Schwergewicht” John Coltrane und dem “Leichtgewicht” Stan Getz. Auf “Workout” präsentierte sich Mobley 1961, sekundiert von einem Quintett junger Modernisten (Gitarrist Grant Green, Pianist Wynton Kelly, Bassist Paul Chambers und Schlagzeuger Philly Joe Jones), in bestechender Höchstform.

Joe Lovano – Quartets: Live At The Village Vanguard, Volume 2

Das auf einer Doppel-CD veröffentlichte Joe-Lovano-Album “Quartets: Live At The Village Vanguard” wurde von den Lesern des Magazins Down Beat 1995 zum “Jazzalbum des Jahres” gekürt. Nachdem im November 2014 bereits der erste Teil dieser Quartett-Sessions auf Doppel-Vinyl erschien, folgt nun der zweite Teil, bei dem der Tenorsaxophonist mit Pianist Mulgrew Miller, Bassist Christian McBride und Schlagzeuger Lewis Nash u.a. John Coltranes “Lonnie’s Lament”, Thelonious Monks “Reflections”, Miles Davis' Little Willie Leaps" und Charles Mingus' “Duke Ellington’s Sound Of Love” spielt.