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Glasbruch bei Blue Note – Vier neue LP-Klassiker in der Reihe BACK TO BLUE

Freddie Hubbard - Breaking Point!
Freddie Hubbard - Breaking Point!
04.09.2015
Letztes Jahr feierte das Label Blue Note sein 75. Jubiläum und startete aus diesem Anlass die Serie BACK TO BLUE, in der 100 essentielle Alben auf Vinyl wiederveröffentlicht werden. Dabei wurde schon so manches längst vergessene Juwel wieder zu Tage gefördert. Nun werden auf 180 Gramm schwerem, audiophilem Vinyl vier gestandene Klassiker neu aufgelegt: “Breaking Point!” von Freddie Hubbard, “A Night At Birdland, Vol. 2” vom Art Blakey Quintet, “At The Half Note Café, Vol. 1” von Donald Byrd und “Leapin' And Lopin'” von Sonny Clark.

Freddie Hubbard – Breaking Point!

Das Cover mit der eingeschlagenen Glasscheibe ist längst ein Klassiker. So auch das Album darin: Unmittelbar nach seinem Ausstieg bei Art Blakeys Jazz Messengers nahm Trompeter Freddie Hubbard mit seinem eigenen Quintett 1964 das innovative Album auf, dessen Musik sich deutlich vom Hardbop Blakeys unterschied. “Durch die die pure Energie, die Hubbard diesem Ensemble injizierte, und die schiere Originalität seiner Musik – die ihn von Kollegen wie Miles Davis und Lee Morgan unterschied – etablierte sich Hubbard als die neueste der neuen Stimmen auf seinem Instrument,” meinte der All Music Guide. Begleitet wurde Hubbard, von dem vier der fünf Kompositionen des Albums stammten, von Altsaxophonist/Flötist James Spaulding, Pianist Ronnie Mathews, Bassist Eddie Khan und Schlagzeuger Joe Chambers.

Art Blakey – A Night At Birdland, Vol. 2

“Eine ungemein moderne Hardbop-Session”, urteilte Billboard, als 1956 dieses Live-Album des Quintetts von Art Blakey herauskam. Nachdem die Aufnahmen 1954 zunächst auf drei 10-Inch-Scheiben erschienen waren, wurden sie wegen der großen Nachfrage der Fans und Clifford Browns Tod zwei Jahre später noch einmal auf zwei Alben im 12-Inch-Format neu aufgelegt. Der erste Teil des denkwürdigen Birdland-Auftritts erschien bereits vor ein paar Monaten in der BACK TO BLUE-Reihe. Nun liefert Blue Note mit “A Night At Birdland, Vol. 2” den Rest nach. Mit Clifford Brown, Lou Donaldson, Horace Silver und Curley Russell interpretiert Blakey hier zwei Charlie-Parker-Klassiker (“Now’s The Time” und “Confirmation”), J.J. Johnsons “Wee Dot” und die Ballade “If I Had You”.

Donald Byrd – At The Half Note Café, Vol. 1

Das Quintett, das der Trompeter Donald Byrd Anfang der 1960er Jahre mit Baritonsaxophonist Pepper Adams, Pianist Duke Pearson, Bassist Laymon Jackson und Schlagzeuger Lex Humphries unterhielt, galt als eines der heißesten Hardbop-Ensembles seiner Zeit. Im November 1960 absolvierte es im Half Note Café in New York einen mitreißenden Auftritt, bei dem Material für gleich zwei Alben mitgeschnitten wurde. Die erste LP bietet neben drei hart swingenden, aber auch ungemein lyrischen Kompositionen des Session-Leaders (“Soulful Kiddy”, “Cecile” und “The Theme”) noch ein Stück von Pianist Pearson (“My Girl Shirl”) sowie das Titelthema des Oscar-prämierten Films “Portrait Of Jenny”.

Sonny Clark – Leapin' And Lopin'

Wie sichert man sich seinen Status als Kultstar? Indem man früh stirbt und der Nachwelt nur wenige, aber dafür durchweg exzellente Aufnahmen hinterlässt. “Leapin' And Lopin‘” war 1961 nicht nur das letzte Soloalbum des mit 31 Jahren verstorbenen Pianisten Sonny Clark, sondern zugleich auch sein bestes neben dem noch bekannteren “Cool Struttin’”. “'Einige Leute klingen, als ob sie zu swingen versuchen. Sonny fließt einfach natürlich dahin”, meinte der Trompeter Art Farmer, der 1958 auf “Cool Struttin'” mit Clark zuammengespielt hatte. Genau dies tat der Pianist auch auf “Leapin' And Lopin'”. Tenorsaxophonist Charlie Rouse und Trompeter Tommy Turrentine beeindrucken hier vor allem mit brillantem Unisono-Spiel, während Bassist Butch Warren und Schlagzeuger Billy Higgins die Bläser und den Pianisten unermüdlich vorantreiben.