Not macht erfinderisch! Faith Mussa weiß das schon von Kindesbeinen an. Aufgewachsen in der staubigen Township Ndirande in Blantyre im südostafrikanischen Malawi, konnte er sich eine echte Gitarre nicht leisten. Also bastelte er sich mit zehn Jahren einfach selber eine. Mit einem Korpus aus einem alten Blechkanister, der seiner “Gitarre” einen metallisch-funkigen Klang verlieh. Sein erstes Schlagzeug wiederum bestand aus Milchdosen unterschiedlichster Größe. Es dauerte nicht lange, bis er als Mitglied der Mussa Family Band durchs ganze Land tourte, um bei Hochzeiten und Partys, in Kirchen und überall dort aufzutreten, wo man sie sonst noch hören wollte. Heute ist Faith Mussa einer der populärsten Künstler Malawis, bekannt für seine leidenschaftliche Stimme und seine energiegeladenen Auftritte, bei denen er sich als sagenhafte Ein-Mann-Band präsentiert. Nun indes mit echten Gitarren, traditionellen malawischen Instrumenten wie Badza (eine Art Saxophon), Manjerenjeza (Schellenrasseln) und Mbalule-Trommeln, aber auch modernen Drum-Pads, Keyboards und anderen elektronischen Gerätschaften.
Nach zwei Alben und einer ausgedehnten Welttournee, die ihn u.a. auf große Festivals in Glastonbury, Norwegen und Kalifornien führte, hat Faith Mussa bei Beating Heart eine neue Heimat gefunden. Das in London ansässige Label ist auf Künstler aus ganz Afrika spezialisiert, die eine Brücke zwischen ihren eigenen Traditionen und der Moderne, zwischen akustischen und elektronischen Klängen, zwischen tribalen Rhythmen und urbanen Grooves schlagen möchten. “Ich bin ‘Fusionist’”, sagt Faith Mussa. “Ich liebe es, moderne musikalische Sounds mit meinen traditionellen malawischen Vibes zu verschmelzen – meine Musik ist reich an traditionellen und modernen afrikanischen Klängen.” Der beste Beweis dafür ist sein neues Album “Kalilima”, das mit tanzbaren Ohrwürmern wie “Ali Dere”, “Chimwana Changa” und “Pamudzi Pano” bereits bei dem bekannten Londoner Trend-Guru Gilles Peterson auf weit offene Ohren stieß.