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Bill Evans – So leicht, frei und entspannt wie schon lange nicht mehr

Bill Evans Empathy
Bill Evans Empathy
06.12.2012
1962 war für den Pianisten Bill Evans ein Jahr des Umbruchs. In diesem Jahr wechselte er von Orrin Keepnews’ Label Riverside, für das er 1956 sein Solodebütalbum und danach eine Reihe von Klassikern im Trio mit Scott LaFaro und Paul Motian aufgenommen hatte, zu dem damals von Creed Taylor geführten Label Verve Records. Zu diesem Zeitpunkt trat das Bill Evans Trio (mit Bassist Chuck Israels und Drummer Paul Motian) im New Yorker Village Vanguard im Wechsel mit Shelly Manne & His Men auf. Und dies brachte Taylor auf die Idee, Evans für erstes Verve-Album “Empathy” mit dem Schlagzeuger Shelly Manne und dessen Bassisten Monty Budwig ins Studio zu bringen. Das spontane Zusammenspiel funktionierte so gut, dass Taylor Evans und Manne vier Jahre später für ein zweites Album, “A Simple Matter Of Conviction”, erneut zusammenführte, diesmal jedoch mit dem jungen Bassisten Eddie Gomez als drittem Mann. Jetzt werden diese beiden Alben in der “JAZZPLUS”-Reihe zusammen auf einer CD wiederveröffentlicht.
Auf “Empathy” ist das Trio mit einem reinen Standards-Programm zu hören. Neben “With A Song In My Heart” von Richard Rodgers und Lorenz Hart, Frank Loessers “I Believe In You”, Gordon Jenkins’ “Goodbye” und  Frederic Weatherlys Folk-Ballade “Danny Boy” interpretieren Evans, Manne und Budwig auch zwei weniger bekannte Nummern von Irving Berlin: “The Washington Twist” und “Let’s Go Back To The Waltz”. “Wenn man den drei Musikern zuhört, wird deutlich, dass sie Spaß miteinander hatten und es einfach genossen, von den Pflichten in ihren regulären Bands befreit zu sein, selbst wenn es nur für einen Tag war”, merkte Dave Nathan im All Music Guide an. “So leicht, frei und entspannt wie hier hatte Evans’ Spiel schon seit geraumer Zeit nicht mehr geklungen.”
Auf dem vier Jahre später aufgenommenen Nachfolgealbum “A Simple Matter Of Conviction” mischte Bill Evans fünf Songs aus dem Great American Songbook (“Stella By Starlight”, “Laura”, “My Melancholy Baby”, “I’m Getting Sentimental Over You” und “Star Eyes”) mit vier Eigenkompositionen (“A Simple Matter Of Conviction”, “Unless It’s You”, “Only Child” und “These Things Called Changes”). Was dieses Album historisch so bedeutend macht, ist die Tatsache, dass Evans hier erstmals mit dem jungen, aus Puerto Rico stammenden Bassisten Eddie Gomez (er feierte am Tag der Aufnahme seinen 22. Geburtstag!) zusammenspielte, der danach elf Jahre lang sein ständiger Begleiter sein sollte.
Die CDs der “JAZZPLUS”-Serie bieten jeweils zwei Originalalben eines Künstlers auf einer CD.  Aber auch die anderen Aspekte der preiswerten Edition, die Einspielungen für legendäre Jazzlabels wie  Verve, Mercury, Prestige, Riverside u.v.a. präsentiert, können sich sehen und hören lassen: Alle Aufnahmen wurden neu digital von den Originalbändern remastert, viele Alben erscheinen hier erstmals auf CD oder waren lange nicht mehr erhältlich. Außerdem beinhalten die Booklets komplette Faksimiles der beiden Original-LP-Artworks, sowie natürlich alle diskographischen Angaben zu den Aufnahmen.
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