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Das Spätwerk von Bill Evans: Brillant auch ohne LaFaro und Motian

Bill Evans - "The Complete Fantasy Recordings" CD-Box
Bill Evans - "The Complete Fantasy Recordings" CD-Box
16.07.2015
Mit Scott LaFaro und Paul Motion perfektionierte Bill Evans Anfang der 1960er Jahren seine Vision des demokratischen Trio-Zusammenspiels. Die drei wurden als Meister der “musikalischen Telepathie” gefeiert und dienten Generationen von Jazz-Piano-Trios als leuchtendes Vorbild. Auch Evans' eigene spätere Aufnahmen wurden immer an denen dieses Ensembles gemessen und fanden deshalb bei der Kritik oft nicht die Anerkennung, die sie eigentlich verdient hatten. So ging es Evans auch mit den Studio- und Live-Alben, die er zwischen 1973 und 1979 für das Label Fantasy Records einspielte. 1989 wurden sie in der 9-CD-Box “The Complete Fantasy Recordings” erstmals zusammen herausgebracht. Und diese Box ist der beste Beweis dafür, dass der späte Evans genauso kreativ und originell war wie jener der frühen 1960er Jahre.
Jetzt erscheint eine Neuauflage in einer schlankeren und kompakteren Verpackung. Zu hören ist Bill Evans in den insgesamt 98 Aufnahmen mal als Solist, mal im Duo mit dem Sänger Tony Bennett oder dem Bassisten Eddie Gómez, dann wieder im Trio- oder Quintett-Format mit anderen Größen wie Ray Brown, Kenny Burrell, Philly Joe Jones, Lee Konitz, Harold Land, Warne Marsh, Eddie Goméz, Marty Morell und Eliot Zigmund. Die neunte CD enthält als Bonus die rund einstündige Radisoendung “Piano Jazz” aus dem Jahr 1978, in der Marian McPartland – selbst eine hervorragende Jazzpianistin – sich ausführlich und kundig mit Bill Evans über dessen Musik unterhielt. Abgerundet wird die Box durch ein 32-seitiges, illustriertes Booklet mit einem Essay von Gene Lees und Session-Anmerkungen von Produzentin Helen Keane.
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