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Kleiner Tisch, große Harfe – Brandee Younger beim Tiny Desk

Die Tiny Desk Concerts von NPR Music sind Kult, ziehen Stars an und haben Stars gemacht. Zum Black Music Month war dort gerade Harfenistin Brandee Younger zu Gast.
Brandee Younger - Tiny Desk
Brandee Younger - Tiny Desk
06.07.2023

Das Album “Brand New Life” auf LP und weiteres von Impulse! Records finden Sie in unserem JazzEcho-Store.

Bei den Tiny Desk Concerts hat man sich inzwischen an alle denkbaren Musikgenres gewöhnt, auch ungewöhnliche Instrumente gibt es dort öfter mal zu bewundern. Brandee Younger dürfte aber bis dato die erste Musikerin sein, die in dem winzigen Studio eine Harfe auspackte. Mit ihrem wunderschön verzierten Instrument und gekleidet in einen strahlend gelben Catsuit begann Younger ihren Tiny-Desk-Auftritt mit einer Komposition aus dem 20. Jahrhundert – „Lift Every Voice and Sing“, umgangssprachlich auch als „Black National Anthem“ bekannt – und ging dann über zum Titeltrack ihres aktuellen Albums „Brand New Life“. Dieser Wechsel von der Vergangenheit zur Gegenwart ist durchaus passend, da Younger, wie vor ihr die Harfenistinnen Alice Coltrane und Dorothy Ashby, es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Rolle der Harfe, eines klassischen Instruments aus der Antike, in Musikgenres einzuführen, die in der schwarzen Kultur verwurzelt sind: Jazz, R&B und Hip-Hop.
Brandee Younger und ihre Musiker Rashaan Carter (bass), Allan Mednard (drums) und Tatiana Mayfield (vocals) sind zu hören mit “Lift Ev’ry Voice and Sing”, “Brand New Life”, “Moving Target”, “Unrest I" und “Unrest II”.
"Wenn man an die Harfe, Harfenisten und Harfenistinnen denkt, denkt man nicht unbedingt an ‚Schwarz‘“, meinte Younger nach der Aufzeichnung des Konzertes. „Und deshalb ist es eine große Sache, als Harfenistin Teil der Bewegung zu sein.“ Ihre Zusammenarbeit reichte bislang von Robert Glasper und Makaya McCraven bis hin zu Moses Sumney, Lauryn Hill und Pete Rock. Ein Titel aus ihrem Album „Somewhere Different“ aus dem Jahr 2021 brachten ihr eine Grammy-Nominierung für die beste Instrumentalkomposition ein – die erste für eine schwarze Frau – und einen Eintrag in die Liste der 100 besten Songs des Jahres 2021 von NPR Music.
 
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