Schlagzeuger haben es nicht leicht im Leben. Kein anderer Instrumentalist sieht sich soviel spöttischen Witzeleien ausgesetzt wie die einst als Rhythmusknechte geschmähten Schlagzeuger, denen oftmals jeglicher Sinn für Musikalität abgesprochen wird. Eine Kostprobe gefällig? “Was ist der letzte Satz eines Schlagzeugers, bevor er aus einer Band entlassen wird? ‘Ich hab da mal einen Song geschrieben…’” Einer, der über diesen Witz wohl nur müde lachen kann, ist Brian Blade. Denn er weiß es besser. Und die vielen hochkarätigen Musiker, die mit ihm zusammengearbeitet haben, genauso. Denn mit einem musikalischen Stümper würden sich Größen wie Wayne Shorter, Herbie Hancock, Bob Dylan, Joni Mitchell, Daniel Lanois, Joshua Redman, Lizz Wright und Norah Jones wohl kaum immer wieder einlassen.
Blade ist zwar von Haus aus Schlagzeuger (und zwar einer der besten der zeitgenössischen Jazzzunft), besitzt aber, wie er schon mehrfach bewies, noch ganz andere Talente: er ist nämlich auch ein begnadeter Songwriter, gefühlvoller Sänger, versierter Gitarrist, Pianist und Bassist. Auf seinem neuen Soloalbum “Mama Rosa” kann Blade nun endlich einmal all seine Talente in Szene setzen. Zur Seite standen ihm dabei neben Daniel Lanois (der als Produzent von U2, Peter Gabriel, Jon Hassell und Brian Eno Berühmtheit erlangte, bevor er seine eigene erfolgreiche Aufnahmekarriere startete) und Ausnahmegitarrist Greg Leisz unter anderem Jon Cowherd, Kurt Rosenwinkel und Chris Thomas, Brian Blades langjährige Partner in dessen gefeierter Band Fellowship. In den sehr persönlichen Songs von “Mama Rosa” singt der musikalische Schlagzeuger von seiner Familie und anderen Personen, die ihm nahestehen, von Reisen und davon, daß man all diese Erfahrungen, die einen formen und inspirieren, mit anderen teilen sollte, um einen Kreis zu schließen. Stilistisch wandelt er dabei zwischen Folk-Rock, Singer/Songwriter-Pop, Roots-Musik und Jazz. Gäbe es mehr Schlagzeuger wie Brian Blade, wären Schlagzeugerwitze sicher schon eine vom Aussterben bedrohte Spezies.
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