Frederico Fellini, ein Bewunderer der Frauen, schuf mit seinem Film über Casanova ein skurril-melancholisches Portrait des legendären Verführers. Die Musik Nino Rotas steht dem hintergründigen Film in nichts nach.
Il Casanova di Federico Fellini
09.02.2023
“Il Casanova di Federico Fellini“ heißt der 1976 veröffentlichte Film der italienischen Filmlegende, auf den Kenner des Kino-Meisters gespannt gewartet hatten. Fellini hatte sich schon oft mit der Faszination der Frauen auf ihn und seine Filmfiguren beschäftigt, nun erzählte er endlich die Geschichte des größten Verführers aller Zeiten: des Venezianers Giacomo Casanova, gespielt vom Amerikaner Donald Sutherland.
Wie zu erwarten stellte sich der visuell prächtige Film, der 1977 einen Oscar für die besten Kostüme gewann, als einer von Fellinis besten heraus. Das Lexikon des Internationalen Films schrieb: „Casanova erscheint als tragikomischer Held, der in einer hermetischen Masken- und Kulissenwelt zum Opfer eines selbstauferlegten sexuellen Leistungsdrucks wird.“
Die skurrilen, teilweise beinahe unheimlichen Szenen des Filmes untermalte wie immer Fellinis Stammkomponist Nino Rota. „Il Casanova di Federico Fellini“ ist eine von Rotas stimmungsvollsten und rätselhaftesten Partituren, so als hätte der Maestro endlich all seine Liebe zu Stimmung und Esoterik in einen Soundtrack gegossen. Die semi-klassischen Kompositionen, allesamt vertrackte, melodische Ohrwürmer, werden immer wieder von experimentellen Elementen und modernen Instrumenten wie dem elektrischen Piano gebrochen. Den Hörer transportiert die Musik in eine skurrile Traumwelt.
Die neue CD vom CAM-Sugar-Label wurde von den Originalbändern neu remastert und enthält mit 27 Tracks viele Titel, die auf vorangegangenen Ausgaben fehlten.