Als in Frankreich vor anderthalb Jahren die Nachricht die Runde machte, dass Charles Pasi einen Plattenvertrag über drei Alben bei dem renommierten Jazzlabel Blue Note ergattert habe, war die Jubelstimmung in Paris groß. Pasi ist der erste französische Sänger, der von dem traditionsreichen US-amerikanischen Label unter Vertrag genommen wurde. Bevor Pasi die Blue-Note-Offerte erhielt, tourte der mittlerweile 33-Jährige mit den Songs seines letzten Albums “Sometimes Awake” durch die Welt.
Vergangenes Jahr lud ihn Neil Young persönlich dazu ein, bei fünf Konzerten in Frankreich in seinem Vorprogramm aufzutreten. Was um so verwunderlicher ist, da Pasi sein Album ohne großen Lärm herausgebracht hatte. Aber an die üblichen Gepflogenheiten des Musikmarktes hatte sich Pasi ohnehin noch nie gehalten. Er nahm sein Schicksal immer selbst in die Hand. Und dazu brauchte er nur seine Mundharmonika, seine Komponistenfeder, seine Stimme und sein überfließendes Herz.
Es ist allerdings nicht so, dass Charles Pasi über Nacht vom Himmel gefallen ist. Sein erstes Album “Mainly Blue” brachte er bereits 2006 in Eigenregie heraus. Fünf Jahre später ließ er mit “Uncaged” ein zweites Werk folgen, mit dem er einiges Aufsehen erregte. Nicht zuletzt, weil sich auf ihm in zwei der besten Nummern (“Better With Butter” und “Farewell My Love”) der alte Free-Jazz-Recke Archie Shepp mit seinem Tenorsaxophon spannende “Duelle” mit Pasis Blues-Harp lieferte. 2014 erschien schließlich noch das dritte Album “Sometimes Awake”, mit dem Pasi das Ohr von Blue-Note-Präsident und Produzent Don Was erreichte. Mit dem Album “Bricks” legt der 33-jährige Italo-Franzose nun also den Grundstein für seine neue, internationale Karriere.