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The Count Basie Orchestra – Basie Is Back

25.04.2007
Der Titel dieser CD ist etwas irreführend, denn der 1984 gestorbene Pianist, Komponist und Bandleader Count Basie ist natürlich nicht von den Toten wiederauferstanden. Zurück meldet sich mit diesem Album vielmehr das Orchester, das Basies musikalisches Erbe seit 1984 höchst lebendig erhält und seitdem nicht weniger als siebzehn Mal für einen Grammy nominiert wurde. Zweimal – 1997 für “Live At Manchester Craftsmen’s Guild” und 1999 für “Count Plays Duke”- konnte das Orchester den begehrtesten Preis der Musikbranche entgegennehmen. Dazu gesellten sich im Trophäenschrank außerdem zahlreiche Auszeichnungen in den Kritiker- und Leser-Umfragen von Down Beat und Jazz Times.
Als Basie am 26. April 1984 starb, beschlossen die Mitglieder seiner damaligen Band das Orchester zusammenzuhalten. Die Leitung übernahm damals zunächst der Trompeter Thad Jones, der sich aber noch im selben Jahr aus gesundheitlichen Gründen selber zurückziehen mußte und dem Saxophonisten Frank Foster die Führung der Band übertrug. Foster reichte das Zepter 1995 an den Posaunisten Grover Mitchell weiter, der das Orchester bis zu seinem Tod im August 2003 leitete. Als Nachfolger kamen wiederum erst der Saxophonist Frank Wess und der Posaunist Benny Powell ins Gespräch, die aber beide aus Altersgründen absagten. So wurde schließlich der Posaunist Bill Hughes zum neuen Chef des Orchesters gekürt. Hughes war, wie die Leader vor ihm und auch noch ein paar weitere Musiker der heutigen Band, selbst noch Mitglied des von Basie geleiteten letzten Originalorchesters gewesen und garantiert so Kontinuität und Authentizität.
 
Auf der neuen CD “Basie Is Back”, die am 28. Oktober 2005 live in der Denryoku Hall in Sendai/Japan aufgezeichnet wurde, präsentiert das derzeit 19köpfige Count Basie Orchestra dreizehn Klassiker des Basie-Repertoires: Es handelt sich um Titel, die von Freddie Green (“Corner Pocket”), Frank Foster (“Discommotion” und “Blues In Hoss' Flat”), Frank Wess (“Segue In ‘C’”), Ernie Wilkins (“Basie Power”), Neal Hefti (“Whirly-Bird”) und natürlich dem Count (“Blues In Hoss' Flat”, “Jumpin' At The Woodside” und “One O’Clock Jump”) selbst geschrieben wurden. Eingestreut wurden außerdem Songs von Duke Ellington (“In A Mellow Tone”) und dessen Baritonsaxophonisten Harry Carney (“We’re In Love Again”) sowie als Zugabe das unvermeidliche Wild-Bill-Davis-Arrangement des Standards “April In Paris”, mit dem Count Basie einst größte Erfolge feierte.

Bei zwei Nummern – “Body and Soul” und “Lover Come Back To Me” – ist das fulminant swingende Orchester außerdem mit der Sängerin Melba Joyce zu hören, die im Laufe ihrer über 30jährigen Karriere schon an der Seite so illustrer Stars wie Dizzy Gillespie, Miles Davis, Louis Armstrong, Sarah Vaughn, Louis Jordan, Lionel Hampton, Tony Bennett, Joe Williams, Marvin Gaye, Smokey Robinson und Freddy Hubbard auftrat.

Mit “Basie Is Back” werden sicherlich keine neuen musikalischen Horizonte erschlossen. Aber das Count Basie Orchestra beweist durchweg eindrucksvoll, daß die musikalische Hinterlassenschaft des legendären Bandleaders bei ihm in den besten Händen liegt.
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