Dorothy Ashby | News | Afrozentristisches Meisterwerk

Afrozentristisches Meisterwerk

Mit “Afro-Harping” schuf die Jazzharfenistin Dorothy Ashby 1968 einen außergewöhnlichen Album zwischen Jazz, Soul und Funk. Nun erscheint eine Deluxe Edition dieses Kultklassikers mit acht nie zuvor veröffentlichten Bonus-Tracks.
Dorothy Ashby - Afro-Harping Deluxe Edition
Dorothy Ashby - Afro-Harping Deluxe Edition
26.09.2024

Das Album auf LP und als exklusive transparente Sonderedition finden Sie in unserem JazzEcho-Store.

 
Eine der groovigsten Platten aller Zeiten – eine sublime Mischung aus afrikanischer Percussion, gefühlvollen Orchestrierungen und Dorothy Ashbys erstaunlicher elektrischer Harfe!” (Dusty Groove)
Groove-lastiges spirituelles Meisterwerk” (Beat Caffeine)
Das beste und vollkommenste Album der Jazz-Harfenistin.” (AllMusic)
Jazzharfenistinnen waren schon immer eine Rarität. Und Dorothy Ashby gilt zu Recht als die Größte in einem reichlich exklusiven Club, zu dem auch Gail Laughton, Corky Hale, Alice Coltrane und seit kurzem Brandee Younger gehören. Obwohl Ashbys schmales Œuvre (sie spielte zwischen 1957 und 1984 gerade mal ein Dutzend Soloalben ein) durchweg beeindruckende Aufnahmen bietet, sticht “Afro-Harping” aus ihm deutlich heraus. “Sie war eine Expertin auf der Harfe und spielte sehr instinktiv”, erinnerte sich später der 2014 gestorbene Richard Evans, der dieses und zwei weitere Ashby-Alben für das Label Cadet Records produziert hatte, “Ich glaube, sie wollte mir einfach gefallen, und deshalb sind diese Aufnahmen so anders.”
Nun wird dieser Kult-Klassiker, der lange Zeit zu Mondpreisen unter Fans gehandelt wurde, in einer Deluxe-Edition auf Vinyl und CD wiederveröffentlicht. Sämtliche Aufnahmen wurden von Alex Wharton in den Abbey Road Studios von den Originalbändern neu gemastert. Aber es kommt noch besser: diese Deluxe Edition enthält außerdem acht nie zuvor veröffentlichte Bonus-Tracks, darunter eine mitreißende Aufnahme der Single “Soul Vibrations”, längere Versionen von dem Titelstück und “Little Sunflower” sowie zwei fantastisch jazzige Interpretationen von “Theme From Valley Of The Dolls”. Es ist leicht zu verstehen, warum die Songs dieses Albums von Größen wie Pete Rock, Kendrick Lamar, Jay Dee (alias J Dilla), Madlib, Flying Lotus und vielen anderen immer wieder gesampelt wurden.
Umso erstaunlicher ist es, dass dieses Album bei seiner Erstveröffentlichung 1968 relativ unbeachtet blieb. Kurz nach der Aufnahme ihres dritten und letzten Albums für Cadet Records, “The Rubaiyat Of Dorothy Ashby”, kehrten Ashby und ihr Mann Detroit den Rücken und zogen nach Los Angeles. Dort konzentrierte sich die Harfenistin auf Session-Arbeit und war u.a. auf Platten von Bill Withers, Bobby Womack und Stevie Wonder zu hören. Zwei Jahre nach der Veröffentlichung ihres letzten Soloalbums “Concierto de Aranjuez“ starb Dorothy Ashby im Alter von nur 53 Jahren an Krebs. Sie erlebte nicht mehr, wie ihr Stern mit der Wiederentdeckung ihres Werks Anfang der 1990er Jahre neu und heller denn je erstrahlte.
Ansprechend verpackt sind die beiden LPs der Deluxe Edition in einer Gatefold-Hülle mit schwarzen, gefütterten Innenhüllen. Dazu gibt es ein achtseitiges, illustrierten Beiheft mit ausführlichen Anmerkungen von Seán Casey vom Shindig! Magazine, der neue Informationen über die Entstehung von “Afro-Harping” zu Tage gefördert hat. Die CD ist in einem Digipack mit 28-seitigem Booklet untergebracht.