Sensationelles Archiv-FundstĂŒck â âIndiana Jones des Jazzâ stöĂt auf unbekannte Elvin-Jones-Aufnahmen
âRevival: Live At Pookieâs Pubâ bietet bisher unveröffentlichte aufregende Live-Aufnahmen, die der legendĂ€re Coltrane-Schlagzeuger Elvin Jones 1967 mit einem neuen Quartett machte.
Von 1960 bis 1966 war Elvin Jones der rhythmische Motor der diversen Bands von John Coltrane gewesen. Als Mitglied des sogenannten âklassischen Quartettâ des Saxofonisten war er in diesem Zeitraum an der Einspielung von etlichen Alben beteiligt, die moderne Jazzgeschichte schrieben, darunter âBalladsâ, âImpressionsâ, âLive At Birdlandâ, âCrescentâ und natĂŒrlich das absolute Meisterwerk âA Love Supremeâ. Nach Differenzen ĂŒber die weitere musikalische Ausrichtung stieg Jones Anfang 1966 schweren Herzens bei Coltrane aus und konzentrierte sich fortan stĂ€rker auf eigene Projekte. Kurz bevor er 1968 einen neuen Plattenvertrag von Blue Note erhielt, prĂ€sentierte sich der Schlagzeuger mit einem neuen Quartett in einem kleinen, wenig bekannten New Yorker Club namens Pookieâs Pub. Jetzt erscheinen unter dem Titel âRevival: Live At Pookieâs Pubâ in einem Deluxe-Set mit wahlweise drei LPs oder zwei CDs erstmals Live-Mitschnitte, die bei Auftritten zwischen dem 28. und 30. Juli 1967 aufgezeichnet worden waren. Ausgegraben wurden diese bisher unbekannten und unveröffentlichten Aufnahmen von dem Produzenten, Tonarchivforscher und Jazzhistoriker Zev Feldman, den Stereophile Magazine einmal als den âIndiana Jones des Jazzâ bezeichnete.
Keine zwei Wochen waren seit dem ĂŒberraschenden und viel zu frĂŒhen Tod von John Coltrane am 17. Juli 1967 vergangen, als Elvin Jones mit seinem neuen Quartett die BĂŒhne von Pookieâs Pub betrat. Von der Besetzung, mit der Jones einen Monat zuvor fĂŒr Impulse! Records das Album âHeavy Soundsâ eingespielt hatte, war nur noch der Pianist Billy Greene dabei, der zum Konzert-Programm auch seine Komposition âM.E.â beisteuerte. Am Tenorsaxofon hatte Joe Farrell den VorgĂ€nger Frank Foster abgelöst und am Bass sprang Wilbur Little fĂŒr Richard Davis ein. Farrell, der schon bald mit Chick Coreas erster Inkarnation der Fusionband Return To Forever BerĂŒhmtheit erlangen sollte, gehörte spĂ€ter zusammen mit dem Coltrane-Bassisten Jimmy Garrison auch dem fabelhaften Elvin Jones Trio an, das 1968 fĂŒr Blue Note die beiden gefeierten Alben âPuttinâ It Togetherâ und âThe Ultimateâ aufnahm. Als Gast stieg in der Jimmy-Heath-Nummer âGinger Bread Boyâ auĂerdem noch Larry Young ein; allerdings nicht wie gewohnt als Hammond-Organist, sondern ausnahmsweise als Pianist. Auf atemberaubende Weise interpretieren diese Musiker hier neben Jazzstandards wie âMy Funny Valentineâ und âSoftly As In A Morning Sunriseâ auch Eigenkompositionen von Elvin Jones (âKeikoâs Birthday Marchâ) und Joe Farrell (â13 Avenue âBââ), den Sonny-Rollins-Klassiker âOleoâ und Frank Fosters âRaunchy Ritaâ.
Die Deluxe-Ausgaben von âRevival: Live at Pookieâs Pubâ enthalten umfangreiche Booklets mit Fotos, die u.a. von Francis Wolff, Ozier Muhammad und Christian Rose geschossen wurden und Essays des Grammy-prĂ€mierten Autors und Co-Produzenten Ashley Kahn, von Co-Produzent Zev Feldman, Blue-Note-Boss Don Was und dem Aufnahmetechniker Bob Falesch. AuĂerdem gibt es Interviews und Statements der Schlagzeuger Alvin Queen und Michael Shrieve, des Pianisten Richie Beirach und der Musiker Pat LaBarbera, Gene Perla und Dave Liebman, die allesamt mit Elvin Jones gespielt haben.