Einige der schönsten Musiken von Gary Peacock entstanden innerhalb von Piano-Trios. Schon früh in seiner Karriere hatte Peacock eine frische neue Rolle für den Bass als unabhängige Melodiestimme durchgesetzt. Eine Entwicklung, die in den geschichts-prägenden Gruppen, in denen er spielte, weitergetragen wurde – von den Trios von Paul Bley und Bill Evans bis zu jenem von Keith Jarrett. Im 21. Jahrhundert wurde das Trio mit dem Pianisten Marc Copland und dem Schlagzeuger Joey Baron zu einer von Peacocks effektivsten Plattformen. Die Gruppe erntete im Jahr 2015 mit ihrem ersten ECM-Album “Now This” viel Lob auf beiden Seiten des Atlantik. All About Jazz schrieb: “Die Musiker sind immer ganz im Moment: hörend, reagierend, wissend, wann sie spielen müssen und wann nicht.” Diese Worte würden genauso für “Tangents” zutreffen, das außergewöhnliche zweite Album der Gruppe. Die kraftvolle, durch poetische Zurückhaltung temperierte Virtuosität des Trios belebt Eigenkompositionen von Peacock, Copland und Baron genauso, wie eine freie Improvisation voll dunkler Atmosphäre und hinreißende Versionen zweier Klassiker, die gemeinhin mit Bill Evans assoziiert werden: “Blue in Green” und “Spartacus”.