Die Messlatte für Klavier-Trios liegt heutzutage höher denn je. Das weiß kaum jemand besser als der Bassist
Gary Peacock. Schließlich war bzw. ist er Mitglied dreier Ensembles, die maßgeblichen Anteil daran hatten, das Niveau in immer schwindelerregendere Höhen zu treiben: denn Peacock schrieb als Bassist der Trios von
Paul Bley,
Bill Evans und
Keith Jarrett Jazzgeschichte. Dass er nun sein neues Album “
Now This” mit einem Piano-Trio eingespielt hat, zeugt einerseits von Selbstbewusstsein und andererseits von Vertrauen in das exzeptionelle Können seiner aktuellen Partner: Pianist
Marc Copland und Schlagzeuger
Joey Baron.
Zusammen interpretieren sie auf dem Album Peacock-Klassikern wie “Moor”, “Vignette”, “Requiem” und “Gaya” neu und jüngere Kompositionen des Bassisten, jeweils ein Stück von Copland und Baron sowie Scott La Faros “Gloria’s Step”. Gary Peacock, der am 12. Mai seinen 80. Geburtstag feiert, offenbart auf “Now This” – ohne sich je in den Vordergrund zu drängen – all die Qualitäten, die ihn zu einer der wichtigsten Figuren im kreativen Jazz gemacht haben. Marc Copland stellt sich zum einen ganz in den Dienst der Kompositionen, lässt in Solo-Ausflügen aber auch seiner harmonischen Phantasie freien Lauf. Joey Baron wiederum sorgt sowohl für den nötigen Drive als auch einfühlsame Details, die – wie der Ottawa Citizen in einer Konzertkritik bemerkte – “Ausgelassenheit, Antrieb und Farbe im stets richtigen Maße betonen”.