George Benson ist es nahezu perfekt gelungen, sein Publikum in drei Lager zu spalten: Da sind zum einen die Jazzaficionados, die ihn aus seinen Anfangsjahren kennen und bis heute als exzellenten Jazzgitarristen verehren, aber mit seinen späteren Vokalalben nicht ganz so viel anfangen können, dann gibt es eine zweite, ungleich größere Hörergruppe, die vor allem den Hit-Macher und Sänger schätzt und dessen Gitarrenspiel eher als schöne Beigabe betrachtet, und schließlich gibt es noch die Hardcore-Fans, die George Benson mit Begeisterung auf all seinen musikalischen Pfaden folgen. Mit seinem Album “Best Of George Benson Live” bedient George Benson wohl alle drei Fraktionen.
Mitgeschnitten wurden diese Aufnahmen von Benson, die unter dem Titel “George Benson Absolutely Live” auch schon auf DVD erhältlich waren, bereits vor fünf Jahren in der Waterfront Hall in Belfast. Benson befand sich damals mit seiner Band und Gaststar Joe Sample an den Keyboards auf Tournee, um sein in jenem Jahr erschienenes Album “Absolute Benson” auf europäischen Bühnen vorzustellen. Den Schwerpunkt hatte der achtfache Grammy-Gewinner bei “Absolute Benson” einmal mehr auf die Instrumentalmusik gelegt.
Das Repertoire, das sich auf der CD “Best Of George Benson Live” befindet, enthält allerdings nur drei Stücke des 2000er Albums: “Deeper Than You Think”, “Hipping The Hop” und natürlich den Club-Hit “The Ghetto”. Das restliche Programm war ein Potpourri von Bensons größten Hits der vorangegangenen Jahrzehnte: angefangen bei “This Masquerade” und “Breezin'” (seinen ersten Hit-Singles von 1976) über “On Broadway” (1978), “Give Me The Night” und “Love X Love” (1980) bis hin zu “Turn Your Love Around” und “Never Give Up On A Good Thing” (1982).
“Das Publikum bestimmt, wer man ist”, meint Benson nicht ganz ohne Bedauern. “Und meine Fans sagen mir, daß ich ein Popsänger bin, der zufällig auch Jazzgitarre spielt. Insofern ist die reine Instrumentalmusik in den letzten Jahrzehnten auf meinen Platten immer mehr in den Hintergrund gerückt. Von den 22 Hits, die ich im Laufe meiner Karriere hatte, war nur einer reiner Jazz.”