Die einen (unter ihnen viele Politiker) wollen Mauern errichten und Grenzen schließen, die anderen (unter ihnen viele Musiker) wollen genau das Gegenteil. Einer der zur letzteren, scheinbar immer seltener werdenden Spezies gehört, ist der bosnische Filmkomponist und Bandleader Goran Bregović. Mit seinem aktuellen Album “Three Letters From Sarajevo” möchte er, so sagt es Bregović, Mauern einreißen und Grenzen öffnen.
Das klingt heutzutage nach einem Kampf gegen Windmühlenflügel. Wenn er aber so spannend wie bei ihm in Klänge umgesetzt wird, ist dieser Kampf vielleicht doch nicht ganz vergeblich. In seinen “Three Letters From Sarajevo” eint Goran Bregović die Religionen seiner Geburtsstadt Sarajevo auf harmonische Weise. Zur Seite standen ihm dabei natürlich sein weltweit umjubeltes Weddings And Funerals Orchestra sowie diverse Vokalisten (und anderem Rachid Taha und die Spanierin Bebe) und Geigensolisten, die die kulturelle, ethnische und religiöse Vielfalt Sarajevos widerspiegeln sollen.