In der Anthologien-Reihe “Great Women Of Song” erscheinen diesmal Aufnahmen von zwei sehr unterschiedlichen Jazzsängerinnen: der zutiefst emotionalen Billie Holiday und der technisch brillanten und virtuosen Sarah Vaughan.
Great Women Of Song: Billie Holiday & Sarah Vaughan
In der Reihe “Great Women Of Song” präsentiert das Label Verve Records die größten Sängerinnen des Jazz mit ihren beliebtesten und bekanntesten Hits.
Great Women Of Song: Billie Holiday
“Sie war gerade mal 17, ein bisschen übergewichtig, wunderschön und eine absolute Unbekannte. Aber sie sang, als hätte sie wirklich schon gelebt”, erinnerte sich der Plattenproduzent John Hammond später an seine erste Begegnung mit Billie Holiday. Die Sängerin hatte keine formale musikalische Ausbildung und verfügte nur über einen begrenzten Tonumfang. Sie konnte keine Noten lesen und sang hauptsächlich langsame Balladen. Aber sie besaß die fazinierende Fähigkeit, jedweden Text mit unglaublicher Emotion und Tiefe auszustatten. Und sie schaffte es, zur gleichen Zeit verletzlich und kämpferisch zu klingen. Mit ihrer unverwechselbaren Stimme und einzigartigen Phrasierung übt Lady Day noch heute einen starken Einfluss auf Sängerinnen und Sänger aller erdenklichen Genres aus. Für die Compilation “Great Women Of Song: Billie Holiday” wurden nun zwölf zeitlose und unter die Haut gehende Songs zusammengestellt, darunter “Blue Moon”, “Solitude”, “Good Morning Heartache”, “Lady Sings The Blues” und natürlich “Strange Fruit”.
Great Women Of Song: Sarah Vaughan
Von all den großen Jazzvokalistinnen, die das 20. Jahrhundert geprägt haben, war Sarah Vaughan vielleicht die “kompletteste”. Sie war nicht nur mit einem erstaunlichen, drei Oktaven umfassenden Stimmumfang, makelloser Intonation und brillanter Technik gesegnet, sondern verstand es auch, virtuos zu improvisieren und zu scatten. Ihre bemerkenswerte stilistische Bandbreite zeigt Sarah auf “Great Women Of Song” in swingenden Hits wie “Lullaby Of Birdland” und “It’s Crazy”, aber auch in zutiefst bewegenden Aufnahmen von Songs wie “Misty” und “Broken-Hearted Melody”. Ganz gleich, ob sie diese Stücke mit der Begleitung von einem intimen Trio oder einem Orchester vorträgt, oder ob sie seinerzeit aktuelle Hits oder Jazzstandards singt, jedes Stück erinnert einen daran, warum Sarah Vaughan noch immer als “The Divine One”, “Die Göttliche”, bekannt ist.