Great Women Of Song | News | Sängerinnen, die sich jenseits aller Kategorien bewegten

Sängerinnen, die sich jenseits aller Kategorien bewegten

In der Anthologien-Reihe “Great Women Of Song” erscheinen diesmal Aufnahmen der Bossa-Nova-Muse Astrud Gilberto und von Dinah Washington, die sich selbst als “Queen Of The Blues” bezeichnete.
 Great Women Of Song: Astrud Gilberto & Dinah Washington
Great Women Of Song: Astrud Gilberto & Dinah Washington
26.10.2023

Alle LPs der Reihe “Great Women Of Song” und mehr finden Sie in unserem JazzEcho-Store.

 
In der Reihe “Great Women Of Song” präsentiert das Label Verve Records die größten Sängerinnen des Jazz mit ihren beliebtesten und bekanntesten Hits.
Great Women Of Song: Astrud Gilberto
Selbst in ihrer Heimat Brasilien war Astrud Gilberto noch eine nahezu Unbekannte, bevor sie 1964 mit ihrer coolen, hauchigen Stimme die Bossa Nova “The Girl From Ipanema” interpretierte und zu einem Welthit machte. Der Song erschien auf dem von Creed Taylor produzierten Album “Getz/Gilberto”, das 1964 als Aufnahme des Jahres mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Taylor war von der jungen Sängerin so begeistert, dass er sie gleich selbst bei Verve Records unter Vertrag nahm. Zwischen 1965 und 1967 Jahre produzierte er mit ihr fünf Soloalben, die heute allesamt als Klassiker gelten. Ihre unaufdringliche, aber zugleich magisch anziehende Vortragsweise steht auch im Fokus dieser neuen Zusammenstellung. In unverkennbar eigener Art interpretiert Astrud Gilberto, die am 5. Juni 2023 im Alter von 83 Jahren gestorben ist, hier vor allem zeitlose Bossa Novas, aber auch ein paar Jazzstandards. Zur Seite standen ihr bei den Sessions u.a. Größen wie Antônio Carlos Jobim, Organist Walter Wanderley und  Arrangeur Gil Evans.
Great Women Of Song: Dinah Washington
Dinah Washington gehörte zu den Sängerinnen, die sich – wie es Duke Ellington gesagt hätte – schlichtweg “jenseits aller Kategorien” bewegten. Mit ihren subtilen und einfallsreichen Darbietungen von Jazzstandards konnte sie sich einen Ehrenplatz im Jazz-Pantheon sichern. Wie das Repertoire dieser neuen Compilation zeigt, verstand sie es gleichzeitig aber auch, ihr Publikum mit kraftvollem Blues, R&B und Rock’n’Roll in Bann zu schlagen. Kein Wunder also, dass die Sängerin, die 1963 mit nur 39 Jahren gestorben ist, posthum sowohl in die Rock’n’Roll Hall of Fame als auch in die Big Band and Jazz Hall of Fame aufgenommen wurde. Während Jazzkritiker an dieser Wandlungsfähigkeit und Experimentierlust (die sich auch in der Anzahl ihrer Ehemänner manifestierte – die Angaben schwanken zwischen sieben und neun!!!) manchmal geradezu verzweifelten, liebte sie das Publikum dafür umso mehr.