Gregory Porter | News | Weiter bergauf – Gregory Porter blickt zurück und in die Zukunft

Die zurückliegenden anderthalb Jahre waren für Gregory Porter eine ebenso seltsame wie schwierige Zeit. Womit er natürlich bei weitem nicht alleine dastand. Aber jemanden, der normalerweise das ganze Jahr über kreuz und quer durch die Welt reist, treffen Lockdowns und Auftrittsverbote natürlich umso mehr. Zwar konnte er inmitten der Corona-Pandemie, im August 2020, mit “All Rise” ein neues Studioalbum veröffentlichen, aber daran, die Musik live vorzustellen, war schlichtweg nicht zu denken. Statt sich zu Hause die Decke auf den Kopf fallen zu lassen, setzte sich Porter hin, um für seine Fans “Still Rising: The Collection” zusammenzustellen, ein Doppelalbum mit musikalischen Highlights aus zehn überaus erfolgreichen Karrierejahren, ungewöhnlichen Duetten und Kollaborationen, aber auch neuen Versionen und einigen brandneuen Songs.

“Es ist eine Zusammenstellung aus der Fülle der Musik, die ich bis jetzt gemacht habe”, sagt Gregory Porter, "aber es ist keine ‘Greatest Hits’-Sammlung. Die kommen ja auch oft erst am Ende der Karriere eines Künstlers heraus, und ich fühle mich, als wenn ich mit meiner Karriere noch am Anfang stehe und jung bin. Ich habe den Leuten noch viel mehr mitzuteilen. Aber in der Karriere eines Künstlers gibt es immer etwas, das die Leute nicht kennen; und darauf wollte ich sie aufmerksam machen. Der Titel ist eine Anspielung auf mein jüngstes Album ‘All Rise’. Denn ich bekräftige hier etwas, das in meiner Musik schon immer prägend war und auch in den neuen Liedern hervorstechen soll: Optimismus.

Die erste der beiden CDs und die erste Hälfte des digitalen Albums von “Still Rising” enthält zunächst einmal elf teils neu arrangierte Songs von Porters bisherigen fünf Studioalben “Water”, “Liquid Spirit”, “Take Me To The Alley”, “Nat King Cole & Me” und “All Rise”. Für die erhielt er bekanntlich zwei Grammys und fünf Nominierungen. Darüber hinaus präsentiert der Sänger hier aber auch fünf vollkommen neue Songs, von denen zwei aus seiner eigenen Feder stammen. Das vorab schon als Single veröffentlichte “Dry Bones” wurde hingegen von Troy Miller (u.a. Amy Winehouse, Macy Gray, George Benson, Mark Ronson, Emeli Sandé) geschrieben, der sein gutes Gespür für Gregorys eher poppige Seite schon mit Titeln wie “Revival” beweisen konnte. Abgerundet wird die erste CD durch zwei exzellente Coverversionen von Willie Dixons Chicago-Blues-Klassiker “My Babe” und Stings “It’s Probably Me”.

Die zweite CD wartet wiederum mit spannenden Coverversionen, Kollaborationen und Duetten auf, die im Laufe der Jahre mit den unterschiedlichsten Musikerinnen und Musikern entstanden sind. Das Spektrum reicht dabei von Jazzern wie Jamie Cullum, Lizz Wright, Jeff Goldblum und Dianne Reeves über die NeoSoulster Laura Mvula und Ben L’Oncle Soul sowie den schlicht unklassifizierbaren Moby bis hin zu Klassik-Stars wie Renée Fleming und Yo-Yo Ma. Als besonderes Bonbon gibt es außerdem virtuelle Duette mit den Musik-Ikonen Ella Fitzgerald, Nat King Cole, Buddy Holly und Julie London zu hören. Wenn es noch irgendwelcher Beweise für Gregory Porters erstaunliche Vielseitigkeit bedurft hätte, hier werden sie in Hülle und Fülle erbracht.

Für Porter-Fans, die ihren Künstler lieber via Plattenspieler hören, erscheint am 26.11. eine LP-Variante von “Still Rising”, die allerdings auf einer einzelnen schwarzen Scheibe nur die neuen, bislang unveröffentlichten Tracks der Zusammenstellung enthält.