Jakob Bro | News | Neu auf Vinyl: "Once Around The Room" von Jakob Bro & Joe Lovano

Neu auf Vinyl: “Once Around The Room” von Jakob Bro & Joe Lovano

Mit ihrer ebenso originellen wie einfühlsamen Hommage an Paul Motian gelang Jakob Bro und Joe Lovano eines der markantesten Jazzalben von 2022. Jetzt gibt es das Album auch auf Vinyl.
Jakob Bro, Joe Lovano
Jakob Bro, Joe LovanoAquapio Films Ltd / ECM Record
02.03.2023
Einen so freien musikalischen Geist wie den von Paul Motian einzufangen und dabei in keinster Weise zu imitieren, ist wahrlich eine Kunst für sich. Dem dänischen Gitarristen Jakob Bro und dem US-Saxophonisten Joe Lovano ist aber genau dies auf ihrem gemeinsamen Album “Once Around The Room: A Tribute To Paul Motian”, das nun auch auf Vinyl erhältlich ist, in beeindruckender Weise gelungen. “Eine Hommage an einen außergewöhnlichen Musiker erfordert eine außergewöhnliche Besetzung”, schrieb Chris Pearson in der Times, “und das ist, was uns Jakob Bro und Joe Lovano auf ihrem ersten Album als Co-Leader bieten. Der Gitarrist und der Saxophonist haben sich anlässlich des zehnten Todestages des Schlagzeugers Paul Motian zusammengetan, um ihn mit einem Septett zu ehren, das aus zwei Schlagzeugern, Joey Baron und Jorge Rossy, sowie drei Bassisten, Larry Grenadier, Thomas Morgan und Anders Christensen, besteht. Wenn sie unisono spielen, gerät das, was konfus und kakofonisch hätte sein können, stattdessen zu einem warmen Klangbad.”
“Das Septett besteht, von den beiden Co-Leadern abgesehen, aus nicht weniger als drei Bassisten und zwei Drummern”, notierte Peter Rüedi in der Weltwoche. “Dabei war doch Motian unter allen Schlagzeugern des Jazz der extremste Raumarchitekt, ein sensibler Virtuose der Sparsamkeit und ein Magier der Auslassung. […] Wie soll das gehen, bei einer solchen Mehrfachbesetzung? Erstaunlich genug: Es geht nicht nur, bei diesen Beteiligten. Keiner steht dem andern im Weg, jeder denkt zuerst an den Raum und den gemeinsamen Atem: Larry Grenadier und Thomas Morgan an den Kontrabässen, Anders Christensen an der Bassgitarre, die beiden Drummer Joey Baron und Jorge Rossy. Sie schaffen ein zuweilen dichtes, immer aber durchsichtiges Geflecht, in welchem der Hörer mit zunehmender Aufmerksamkeit die einzelnen Stimmen wahrnimmt.”
“Eine kongeniale Hommage”, befand Reinhold Unger im Münchner Merkur. “Gängige Konventionen mit ebenso störrisch-kreativem Eigensinn ignorierend wie ihr langjähriger Weggefährte, gestalten Gitarrist Jakob Bro und Tenorsaxophonist Joe Lovano diesen Tribut an den legendären Schlagzeuger Paul Motian.” Und in Kulturtipp meinte Pirmin Bossart: “Virtuos öffnen sie musikalische Räume, in denen sich die lyrisch-sphärischen Texturen und die vital-expressiven Melodien durch ein mini-orchestrales Setting bewegen. Eine feinfühlige Hommage mit Power.”
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