Wer möchte in der dunklen Jahreszeit nicht auch in die magische, wundersame, heile Welt Walt Disneys fliehen? Ein Jahr nach dem gefeierten Vorgänger erscheint jetzt das zweite
Album mit formidablen neuen Interpretationen epochaler
Disney-
Filmsongs‚
diesmal von
Jamie Cullum,
George Benson,
Madeleine Peyroux und vielen anderen.
Mit seinen Märchen-Adaptionen und ikonischen Figuren revolutionierte der Trickfilm-Pionier Disney das Entertainment. Insbesondere seine Filmsongs berührten und berühren nachhaltig. “Die Disney-Zeichentrickfilme gehören zur lebendigen Erinnerungskultur für Jung und Alt – mitsamt der unvergessenen Soundtracks”, kommentierte Radio Bremen die erste Folge von “Jazz loves Disney”. “Ein Album, in das wir uns sofort verliebt haben und das unser Herz zum Schmelzen gebracht hat”, meinte der Sender Bayern 2.
Die Anzahl der Musiktitel, die seit den 1920er-Jahren in den Disney-Studios produziert worden sind, ist enorm, sie bilden einen unerschöpflichen Katalog. Walt Disney verstand die Tragweite der Musik in seiner Arbeit und widmete seinen Soundtracks daher viel Aufmerksamkeit. So verwundert auch nicht, dass diverse Disney-Hits quer durch die Jahrzehnte zu Jazz- und Pop-Standards avancierten, die in immer neuen Versionen wiederaufleben. Dementsprechend konnte der Produzent, Toningenieur und neunfache Grammy-Gewinner Jay Newland (Norah Jones) bei der Songauswahl von “Jazz loves Disney 2” in ein Füllhorn greifen. Newland zeichnete auch für Volume 1 verantwortlich, und erneut standen die Stars Schlange, um bei der Fortsetzung mitzuwirken.
Bebel Gilberto, Tochter der Bossa-Nova-Legende Joao Gilberto, übernimmt den Titelsong von Die Schöne und das Biest, dem Disney-Animations-Hit der 1990er-Jahre, im Original interpretiert von Celine Dion und Peabo Bryson. Für den in diesem Jahr herausgekommenen Realfilm sangen ihn Ariana Grande und John Legend neu ein. Gilberto, begleitet von einer akustischen Gitarre und einem sanften Streicher-Arrangement, nimmt in ihrer Fassung der romantischen Ballade das Pathos und transportiert den Song aus dem kalten Märchenschloss an einen warmen brasilianischen Strand.
“Jazz loves Disney 2” feiert auch ein Wiederhören mit dem großartigen Jamie Cullum, der auf dem Vorgänger-Album bereits als miauender Kater durch eine famose Jam-Session der Aristocats führte. Gemeinsam mit dem Ex-Fußballer und Schauspieler Eric Cantona hat sich Cullum nun einen weiteren Song aus Die Schöne und das Biest herausgegriffen: “Be Our Guest”, wo “Cantos” dröhnender, französisch gefärbter Bariton und Cullums mitreißend jugendliches Herumalbern den Hörer vitalisieren. Cullum und Canto: ein großer Spaß!
An den Drive der beiden Sänger knüpft Singer-Songwriterin Angelique Kidjo an und steigt mit ihrer groovenden Version von “Try Everything”, aus dem 2016 produzierten Film Zoomania, in die Fußstapfen Shakiras. Der einstige Youtube-Star und Multi-Instrumentalist Jacob Collier schöpft sein gesamtes künstlerisches Potential mit einer neuen Fassung von “Under the Sea” aus Arielle, die Meerjungfrau von 1989 aus. Seine Coverversion dieses kolossalen Calypsos steht seinen Vorbildern Al Jarreau und George Duke in nichts nach.
Nach diversen weiteren Highlights klingt “Jazz loves Disney 2” dann warm glühend wie ein gemütliches Kaminfeuer aus: Zunächst mit George Bensons Version von “You’ll Be In My Heart” (aus Tarzan und zuvor ein Showcase für den Komponisten des Songs, Phil Collins) und schließlich mit dem wunderschönen Wiegenlied “Stay Awake” aus dem Musical Mary Poppins, hier von der britisch-karibischen Soul-Sängerin Laura Mvula aufgenommen. Ihre Fassung ist durchaus auf Augenhöhe mit Julie Andrews' 1964 gesungenem Original, der Big-Band-Version Duke Ellingtons und Suzanne Vegas Cover aus den 1980ern.
Genau wie der Vorgänger ist auch “Jazz loves Disney 2” wieder ein perfektes Match bekannter Songs und ganz individueller Interpretationen. Dass es sich hier auch um ein fabelhaftes Weihnachtsgeschenk handelt, liegt auf der Hand. Warum nicht gleich in der Version als schicke 2 × 180 Gramm-Doppel-LP im Klappcover?