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Christmas Songs: Jazzige Weihnachtsalben

Jazzige Weihnachtsalben © Verve Records
Jazzige Weihnachtsalben © Verve Records© Verve Records
02.12.2009
Das Weihnachtslied “White Christmas” ist einer der größten Millionenseller aller Zeiten. Das Lied, das 1940 von dem Jazzkomponisten Irving Berlin geschrieben und ein Jahr später von dem Sänger Bing Crosby in dessen NBC-Radioshow erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, gehört nun schon seit fast sieben Jahrzehnten untrennbar zu Weihnachten. Schwankend sind die Angaben, wie oft sich dieses populärste aller Weihnachtslieder seither als Single verkauft hat: je nach Quelle werden 30, 50 oder gar, wenn man auch Versionen in anderen Sprachen einbezieht, 100 Millionen Exemplare genannt. Und jedes Jahr erscheinen neue Weihnachtsalben mit neuen Interpretationen dieses unverwüstlichen Irving-Berlin-Hits.

An den überwältigenden kommerziellen Erfolg von “White Christmas” kann zwar kein anderes Weihnachtslied heranreichen, aber großer Beliebtheit erfreuen sich auch zahlreiche andere Weihnachtslieder. Weshalb sie im Laufe der Jahrzehnte von Musikern sämtlicher nur erdenklicher Sparten immer wieder neu interpretiert und manchmal auch persifliert werden. Manche dieser Weihnachtsalben verschwinden kurz nach ihrem Erscheinen für immer in der Versenkung, andere aber werden alle Jahre wieder rechtzeitig vor dem Fest der Feste wiederveröffentlicht.

Im Katalog von Universal Music findet man einige dieser Dauerbrenner: etwa Ella Fitzgeralds “Ella Wishes You A Swinging Christmas”, das immerhin schon seit 1960 Weihnachtsfeiern in aller Welt beschallt, oder “A Charlie Brown Christmas” vom Vince Guaraldi Trio, das sich seit 1965 ungebrochener Beliebtheit erfreut. Andere Alben können (noch) nicht auf eine solche Langlebigkeit zurückblicken, haben aber, weil sie durch Originalität und musikalische Qualität bestechen, durchaus das Potential dazu, sich zu ähnlichen Longsellern zu entwickeln: dazu gehören Till Brönners “The Christmas Album” (das es auch noch in einer limitierten Special Edition gibt), Diana Kralls “Christmas Songs”, Brian Culbertsons “A Soulful Christmas”,“Jingle All The Way” von Bela Fleck & The Flecktones, Mary Chapin Carpenters “Come Darkness, Come Light: 12 Songs Of Christmas”, Laura Fygis “The Very Best Time Of The Year” und “Christmas In Cuba” von Luis Frank Y Su Traditional Habana. Gerne gekauft werden natürlich auch die jazzigen Weihnachts-Compilations, die unterschiedlichste musikalische Geschmäcker bedienen: als da wären “Christmas For Lovers”, “Christmas Jazz”, “Verve Remixed Christmas”, “Verve Unremixed Christmas”, “Smooth Jazz Christmas” und “Swinging Christmas”. Lediglich in digitaler Form zum Downloaden sind außerdem Michael Boltons “A Swingin’ Christmas”, Jimmy Smiths “Christmas ‘64”, Kenny Burrells “Have Yourself A Soulful Little Christmas”, “Christmas” von den Singers Unlimited sowie “Noels Sans Passeport” von den Swingle Singers verfügbar.

Ein Klassiker ist natürlich längst auch Ray Charles’ Album “The Spirit Of Christmas”, das erstmals 1985 erschien und im letzten Jahr bereits als eAlbum von Concord  Records wiederveröffentlicht wurde. Nun kann man dieses weihnachtliche Meisterwerk, das Charles vor 24 Jahren u.a. mit den Raeletts, Trompeter Freddie Hubbard und Tenorsaxophonist Rudy Johnson aufnahm, endlich auch als CD erwerben. Enthalten ist als Bonus-Track die zum Repertoire passende Nummer “Baby, It’s Cold Outside”, die Ray mit Betty Carter als Duett-Partnerin eingesungen hatte.

Brandfrisch hingegen ist Carla Bleys Album “Carla’s Christmas Carols”, das von JazzEcho erst kürzlich ausführlicher vorgestellt wurde, sich aber schon auf dem besten Wege befindet, einer der orginellsten Weihnachtsklassiker aller Zeiten zu werden. Jetzt heißt es nur, aus diesem breitgefächerten Angebot die richtige Weihnachtsmusik für sich selbst, seine Freunde und Verwandten herauszusuchen.