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Weihnachts-Special (Teil 2) – Christmas-Jazz für Plattenteller und Smartspeaker

Die Vinyl-Box “Verve Wishes You A Swinging Christmas!” vereint vier jazzige Weihnachtsklassiker mit Soul- und Funk-Einschlag der 60er Jahre. Und auch für Streaming Fans haben wir die schönsten Weihnachts-Playlists rausgesucht.
Jazz zu Weihnachten: "Verve Wishes You A Swinging Christmas!" (4LP Boxset)
Jazz zu Weihnachten: "Verve Wishes You A Swinging Christmas!" (4LP Boxset)
03.12.2020
Die hier vorgestellte Box (und vieles mehr) können Sie direkt bei uns im JazzEcho-Shop bestellen!
Als der US-amerikanische Rolling Stone letztes Jahr eine Liste mit “40 unentbehrlichen Weihnachtsalben” veröffentlichte, schafften es gleich zwei der vier Alben, die in der neuen Box “Verve Wishes You A Swinging Christmas” versammelt sind, sich dort zu platzieren. Hammond-Organist Jimmy Smith landete mit seinem einzigen Weihnachtsalbum “Christmas Cookin'”, das in dieser Box wieder unter seinem ursprünglichen Titel “Christmas ’64” erscheint, auf Rang 20. Und die Spitze der Liste belege – wenig verwunderlich! – Ella Fitzgerald mit “Ella Wishes You A Swinging Christmas”. In der wunderbaren neuen Vinyl-Box “Verve Wishes You A Swinging Christmas” wurden diese beiden Alben mit zwei weiteren kombiniert, die in Jazzhaushalten ebenfalls schon seit den 1960er Jahren so sehr zu Weihnachten gehören wie geschmückte Tannenbäume: Kenny BurrellsHave Yourself A Soulful Little Christmas” und  Ramsey Lewis' Sounds Of Christmas”.
Für “Ella Wishes You A Swinging Christmas” hatte die “First Lady of Song” 1960 mit kindlich-koketter Stimme, aber nichtsdestotrotz jazziger “sophistication” weihnachtliche Klassiker auf unnachahmliche Weise neu interpretiert. Die eleganten Arrangements zu den bei großen und kleinen Kindern beliebten Evergreens – z.B. “Jingle Bells”, “Rudolph, The Red-Nosed Reindeer”, “Frosty, The Snowman” und “White Christmas” – lieferten ihr die beiden renommierten Bandleader Frank DeVol und Russell Garcia. Zur Feier des 60-jährigen Jubiläums dieses Albums gibt es jetzt außerdem einen äußerst charmanten Animationsfilm zu Ellas Version von “Frosty, The Snowman”.
Gitarrist Kenny Burrell tat sich im Oktober 1966 mit einem von Richard Evans geleiteten Orchester in Chicago zusammen, um dort “Have Yourself A Soulful Little Christmas” einzuspielen. Burrell überraschte dabei mit sehr soul-jazzigen und bluesigen Interpretationen sowie einem Repertoire, das neben einigen bekannten Klassikern wie “The Little Drummer Boy”, “White Christmas” und “Silent Night” auch viele weniger bekannte Weihnachtslieder bot. Die JazzTimes bezeichnete die Platte als “bahnbrechendes Allbum”. Die Wiederveröffentlichung dieses Klassikers ist auf jeden Fall ein wahres Geschenk für alle Jazz-, Gitarren- und Soulfreunde.
“Geht nicht gibt’s nicht”, schien seit jeher das Motto von Ramsey Lewis gelautet zu haben. Für seine Alben verjazzte der Pianist nach Belieben Country-Musik, Blues, Klassisches, Bossa Nova und was ihm sonst noch so gefiel. 1961, als seine Popularität bereits luftige Höhen erreicht hatte, knöpfte sich Lewis mit seinen famosen Trio-Partnern Eldee Young (Bass) und Redd Holt (Drums) für “The Sound Of Christmas” Weihnachtsmusik vor. Die drei Musiker beschlossen, die festlichen Evergreens – wie etwa “God Rest Ye Merry Gentlemen”, “Winter Wonderland” und “Sleigh Ride” – in gewitzter und sehr funky swingender Weise zu interpretieren.
Auch Jimmy Smiths ebenso souliges wie jazziges Weihnachtsalbum “Christmas ’64” ist ein wahrer Klassiker des Genres. Im Jahr seiner Erstveröffentlichung gelangte es auf Platz 8 der Popcharts. Als es 1966 noch einmal mit zwei Bonus-Tracks, die Wes Montgomery featurten, unter dem neuen Titel “Christmas Cookin'” erschien, zog es erneut in die Charts ein. Eingespielt hatte es Smith 1964 mit zwei Trios (u.a. mit Kenny Burrell, Grady Tate und Billy Hart) sowie teilweise mit einer Bigband, für die Billy Byers und Al Cohn die Arrangements geschrieben hatten. “Dieses groovige Album von 1964 klingt, als wäre es auf halbem Weg zwischen dem Nordpol und Memphis aufgenommen worden”, schrieb der Rolling Stone begeistert. In der Box hat das Album nun zum ersten Mal seit über fünf Jahrzehnten wieder sein ursprüngliches Cover und seinen eigentlichen Titel erhalten.
Wer statt Plattenspieler lieber die digitalen Alternativen benutzt findet den passenden Soundtrack zum Plätzchenbacken, Lametta aufhängen oder Glühwein trinken garantiert mit unseren Weihnachts-Playlists. Zu hören sind einige der besten swingenden Weihnachts-Klassiker auch dieses Jahr in unserer JazzEcho-Weihnachts-Playlist. Auch die Labels Blue Note und Verve haben mit  “Blue Christmas” und “Verve Wishes You A Swinging Christmas” umfangreiche eigene Playlist mit jazzig-weihnachtlichen Songs ihrer Künstler zusammengestellt.
Und wer nach der Wiederentdeckung von “The Lost Berlin Tapes” noch immer im Ella-Fieber ist, kann sich auf besonders schwungvolle und unterhaltsame Weise mit ihren neuen EPs auf die kommenden Weihnachtstage einstellen. Bereits erschienen sind “Christmas with Ella & Louis” mit populären Weihnachtssongs der beiden Legenden, “Christmas Carols with Ella” und “Christmas with Ella”. Und für die Kleinen, die noch mit vollem Herzen an Weihnachtsmann und Christkind glauben, erscheint heute “Christmas for Kids with Ella”.