Alle drei sind zweifellos wahre Größen des Jazz. Und dennoch könnten sie unterschiedlicher kaum sein. Tenorsaxophonist Sonny Rollins ist eine lebende Legende und gilt seit den 1950ern als einer der fantasievollsten Solisten und Improvisatoren aller Zeiten. Gitarrist Lee Ritenour etablierte sich in den 1970er Jahren als einer der meistgefragten Studiogitarristen von Los Angeles, beeindruckte aber auch regelmäßig mit exzellenten Soloalben, auf denen er seiner Fusionmusik nicht selten brasilianisches Flair verlieh. Pianist Monty Alexander schließlich brachte musikalische Elemente seiner Heimat Jamaika in den modern swingenden Jazz ein. Nun erscheinen in der preiswerten “Jazz Club”-Reihe exzellent zusammengestellte “Best Of”-CDs dieser drei Musiker.
Sonny Rollins ist mit Highlights aus den 50er Jahren zu hören, als er seinen ersten Plattenvertrag bei Prestige ergattert hatte. Darunter befindet sich eine rare Aufnahme mit Miles Davis am Piano (!) und natürlich Stücke von den beiden frühen Meisterwerken “Tenor Madness” und “Saxophone Colossus”. Lee Ritenours CD deckt ein weiteres zeitliches und stilistisches Spektrum ab: die Aufnahmen reichen von erfolgreichen Ohrwürmern wie “Rio Funk” und “San Juan Sunset” aus dem Jahre 1979 bis zu deutlich jazzigem und bluesigem Material von den Alben “Stolen Moments” (1989), “Wes Bound” (1992), “Alive In L.A.” (1997) und “Rit’s House” (2002). Für das Album von Monty Alexander konnte aus dem Vollen geschöpft werden: nämlich aus den Aufnahmen, die er in den 1970ern – als er im Zenit seines Könnens stand – für das deutsche Label MPS machte. Das Repertoire reicht vom traditionellen Calypso “Brown Skin Girl” über Stevie Wonders Hit “You Are The Sunshine Of My Life” und Isaac Hayes’ “Theme For Shaft” bis zu Miles Davis’ Klassiker “So What” und dem klassischen “Concierto de Aranjuez”.