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Kurt Edelhagen trifft Quincy Jones

Kurt Edelhagen
Kurt Edelhagen
26.04.2013
Hin und wieder finden sich in den tiefen, dunklen Archivkellern der Schallplattenfirmen Alben an, auf denen sich zu Unrecht zentimeterdick Staub angesammelt hat. Um solch eine Wiederentdeckung geht es hier: Wussten Sie, dass die deutsche Swing-Legende Kurt Edelhagen einmal den Weg des amerikanischen Jazz- und Pop-Giganten Quincy Jones kreuzte? 1970 war das der Fall, und er basierte auf einer Idee des Hamburger Polydor-Labels, bei dem Edelhagen damals unter Vertrag stand. Auf der Suche nach neuem, frischem Repertoire für die deutsche Bigband stieß man auf die Songs des jungen Amerikaners Jimmy Webb, der seit einiger Zeit Chartstürmer mit Kompositionen wie “Up, Up And Away” (für The 5th Dimension), “By The Time I Get To Phoenix” (für Glenn Campell) und “Sunshower” (für die Supremes) war. Jimmy Webbs Songs, inzwischen allesamt Evergreens, sind nicht nur erstklassige Ohrwürmer, sondern auch musikalisch hochintelligent gestrickt und bieten somit eine Menge “Stoff” für anspruchsvolle Interpreten wie Edelhagens Spitzenorchester.
Polydor gab damals also – nur das Beste war gut genug – Bigband-Arrangements der bekanntesten Jimmy-Webb-Hits bei niemand geringerem als Quincy Jones in Auftrag, der diese Aufgabe (zusammen mit den Kollegen J.J. Johnson und Tom Scott) mit Bravour löste. Unter Edelhagens Orchester wurden so aus Webbs Pop-Hits mal swingende, mal hochdramatische Bigband-Perlen, nicht zuletzt durch Mitwirkung so großartiger Solisten wie Shake Keane (Trompete), Jiggs Whigham (Posaune), Karl Drevo (Saxophon) und Bora Rokovic (Piano & Orgel). Innerhalb der preiswerten JAZZ CLUB-Serie wurde das Album jetzt mit Originalcover und interessanten Linernotes erstmals digital remastert verfügbar gemacht, als Beispiel eines zwar sehr zeitgebundenen Projektes, das aber dennoch auch heute noch größten Musikgenuss bietet.