JazzEcho-Plattenteller | News | A Gift To Pops - Armstrong auf dem Plattenteller

Obwohl der in New Orleans geborene Louis Armstrong 1971 im Alter von 69 Jahren verstarb, ist er als eine Art Übervater des Jazz bis heute präsent. Eines von vielen Beispielen dafür ist ein Ensemble mit dem langen Namen “The Wonderful World of Louis Armstrong All Stars”, das größtenteils aus erstklassigen Musikern aus New Orleans besteht und das Armstrong gerade mit dem brillanten Album “A Gift To Pops” Tribut gezollt hat. Die einfallsreiche Neuinterpretation der Musik, mit der der Trompeter & Sänger während seiner fünf Jahrzehnte währenden Karriere verbunden war, umfasst unerschütterliche Klassiker von “The Peanut Vendor” (von Armstrong 1930 aufgenommen) bis hin zu “What A Wonderful World” (aufgenommen 1968 und der erfolgreichste Song seiner Karriere).

“Wir wollten die Essenz von ‚Pops‘ einfangen”, sagt Co-Produzent und Posaunist Wycliffe Gordon, der sich mit der Musik gut auskennt, aber das einzige Mitglied der Band ist, das nicht in New Orleans geboren wurde. “Und wir wollten die Musik so präsentieren, wie er sie vielleicht gespielt hätte, wenn er noch am Leben wäre, mit Einflüssen aus Gospel, Blues, Pop und Rap.” Ein anderer Gaststar bei dem Projekt, Wynton Marsalis, meint: “Armstrongs Gesang und Spiel werfen immer ein Licht auf zeitlose menschliche Themen. Seine Natürlichkeit, Eloquenz und Intelligenz zeigen uns Musikern heute noch, wie man spielen sollte.”

Nicholas Payton, der sieben der Songs arrangiert hat, glänzt mit gefühlvollen und mitreißenden Trompetensoli, zum Beispiel bei der swingenden Version von “Strutting With Some Barbeque”, dem lyrischen, bluesigen “A Kiss to Build A Dream On” und dem verspielten “I’ll Be Glad When You’re Dead”. Payton übernimmt auch den Lead-Gesang in Fats Wallers “Black And Blue”, einem Song über Rassenvorurteile, der hier wild und hektisch beginnt, bevor Bass und Schlagzeug ihn in einen lässigen R&B-Groove bringen. Mittendrin steigt niemand geringeres als Rapper Common ein!

Genauso ewig modern wie ‚Pops‘ ist das Medium Schallplatte, und so ist “A Gift To Pops” natürlich auch als schwarze Scheibe erschienen. Wohlklingend und in 180g-Vinyl gepresst macht sie sich bestens sowohl auf dem Plattenteller als auch als Neuzugang in jeder Louis-Armstrong-Sammlung.