Acoustic Sounds Serie – eine Art Frank Sinatra im eleganten Abendkleid
Mit “Black Coffee” nahm die Stilikone Peggy Lee 1953 eines der ersten Konzeptalben auf. Nun erscheint es – mit den vier Bonustracks der 1956er Edition – in der Serie “Acoustic Sounds Vinyl”.
JazzEcho-Plattenteller: Peggy Lee "Black Coffee" (Verve Acoustic Sounds Series)
18.02.2021
Diese LP und weitere Folgen aus der Acoustic Sounds-Serie finden Sie in unserem JazzEcho-Store.
Für die Reihe “Acoustic Sounds Vinyl” ist das Beste gerade gut genug. Präsentiert werden in dieser Serie ausschließlich Bestseller aus den Katalogen von Verve, Impulse! und anderen klassischen Jazzlabels, die über viele Jahrzehnte hinweg nichts von ihrer ursprünglichen Faszinationskraft eingebüßt haben. Dass hier nicht nur musikalisch das Beste geboten wird, garantiert Verve Records dabei durch die enge Zusammenarbeit mit dem renommierten Team von Acoustic Sounds. Unter der Supervision von Firmengründer Chad Kassem mastern dort erfahrene Toningenieure die Aufnahmen von den originalen Analog-Tonbändern neu, bevor sie bei Quality Record Pressings auf 180-Gramm-Vinyl gepresst werden. Die fertigen Scheiben werden dann in von Stoughton Printing Co. produzierte hochwertige Klapphüllen mit sogenannten Tip-On-Jackets gesteckt, die dem Album ein besonders edles Aussehen verleihen.
Peggy Lee – Black Coffee
32 Jahre alt war Peggy Lee, als sie am 30. April 1953 mit einem Quartett männlicher Begleiter in New York die Decca-Aufnahmestudios betrat, um die ersten Nummern für “Black Coffee” einzusingen. Obwohl Lee damals bereits eine ganze Reihe von Hit-Singles gelandet hatte, sollte “Black Coffee” ihr erstes wirkliches Soloalbum sein. Produzent Milt Gabler hatte die Sängerin mit dem Versprechen, ihr völlige künstlerische Freiheit zu lassen, von Capitol Records zu Decca gelockt. Und der Star nutzte die Chance gleich. “Mit ‘Black Coffee’ schuf sie eines der ersten Konzeptalben”, merkt die Peggy-Lee-Biographin Dr. Tish Oney an. “Bis zu diesem Zeitpunkt hatten Alben nicht unbedingt einen roten Faden, der die Songs miteinander verband, aber ‘Black Coffee’ war eines der allerersten, das ein Thema hatte. Die Songs handelten von der Liebe, aber auf andere Art und Weise als man es bis dahin gewohnt war. Das Album lotete die dunkleren Seiten von unvollkommenen Liebesbeziehungen aus, und ich denke, dass sich viele Leute damit identifizieren konnten.”
Begleitet wurde Peggy Lee, die Tony Bennett einmal als “weiblichen Frank Sinatra” bezeichnet hatte, bei den acht Nummern von Trompeter Pete Candoli, Pianist Jimmy Rowles, Bassist Max Wayne und Schlagzeuger Ed Shaughnessy. Drei Jahre später sang sie für eine Neuauflage des Erfolgsalbums im 12-Zoll-Format noch vier weitere Stücke mit Pianist Lou Levy, Gitarist Bill Pitman, Bassist Buddy Clark, Schlagzeuger/Vibraphonist Larry Bunker und der Harfenistin Stella Castellucci ein. “Black Coffee” gilt noch heute als eines der zehn besten Vokaljazzalben aller Zeiten.