JazzEcho-Plattenteller | News | Acoustic Sounds Vinyl Serie - stilistischer Spagat zwischen Jazz und Pop

Acoustic Sounds Vinyl Serie – stilistischer Spagat zwischen Jazz und Pop

Nachdem sich Sarah Vaughan 1955 auf ihrem EmArcy-Debüt mit Clifford Brown als atemberaubende Improvisatorin von ihrer jazzigsten Seite gezeigt hatte, präsentierte sie sich ein Jahr später auf “Sassy” als ebenso elegante wie freche Popsängerin.
JazzEcho-Plattenteller - Sarah Vaughan: Sassy (Acoustic Sounds LP)
JazzEcho-Plattenteller - Sarah Vaughan: Sassy (Acoustic Sounds LP)
18.09.2024

Diese LP und weitere Folgen aus der Acoustic Sounds-Serie finden Sie in unserem JazzEcho-Store.  

Sarah Vaughan: Sassy
Wie so viele Sängerinnen, die ihre Karrieren in der Swingära begannen, fuhr auch Sarah Vaughan musikalisch von Anfang an zweigleisig. Mit dem gleichen Enthusiasmus, mit dem sie sich in den frühen 1940er Jahren an der Seite von Charlie Parker, Dizzy Gillespie, Miles Davis und anderen Größen in das neue Abenteuer des Bebop stürzte, interpretierte sie auch die mondäneren Popsongs jener Zeit. Als Mercury Records ihr 1954 ihren ersten größeren Plattenvertrag anbot, entschied sich die Firma dem Rechnung zu tragen. Während Sarahs jazzige Aufnahmen – wie das immens erfolgreiche Debütalbum mit dem neuen Trompeten-Star Clifford Brown – auf dem kleineren Tochterlabel EmArcy Records erschienen, kamen die kommerziellen Aufnahmen beim Hauptlabel Mercury heraus. Oder wie Sarah selbst es formulierte (und dabei zugleich ihre heimliche musikalische Präferenz verriet): “Mein Vertrag mit Mercury ist für Pop, und mein Vertrag mit EmArcy ist für mich.”
Auf “Sassy”, ihrer dritten Einspielung für EmArcy, wagte Sarah 1956 allerdings einen stilistischen Spagat: obwohl es im Repertoire auch echte Jazznummern von u.a. Billy Strayhorn (“Lush Life”) und Benny Carter (“Lonely Woman”) gab, war es im Wesentlichen doch ein Pop-Standard-Album. Unterstrichen wurde das durch die Zusammenarbeit mit dem Arrangeur Hal Mooney und seinem Orchester, die später auf den erfolgreichen Popalben für Mercury fortgesetzt wurde. Sarah erweist sich hier jedenfalls als ebenso elegante wie freche Popsängerin und macht ihrem inoffiziellen Spitznamen “Sassy”, den ihr der Pianist John Malachi 1944 wegen ihres modischen Geschmacks und ihres rebellischen Auftretens verpasst hatte, alle Ehre.
Für die Reihe “Acoustic Sounds Vinyl” ist das Beste gerade gut genug. Präsentiert werden in dieser Serie ausschließlich Bestseller aus den Katalogen von Verve, Impulse! und anderen klassischen Jazzlabels, die über viele Jahrzehnte hinweg nichts von ihrer ursprünglichen Faszinationskraft eingebüßt haben.
Ausstattung: Fertigung mit 100% ANALOGEN PRODUKTIONSSCHRITTEN, Mastering vom ERSTE-GENERATION-MASTERBAND, 180G-PRESSUNG bei Quality Record Pressings, laminierte TIP-ON-GATEFOLD-SLEEVES & WATTIERTE INNENHÜLLEN.
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