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Blue Note Classic Vinyl Edition – Frühwerke zweier DownBeat Critics Poll-Sieger

Während sich der Gitarrist Grant Green 1961 auf “Green Street” als Individualist profilieren konnte, untermauerte Sonny Rollins 1957 mit “Newk’s Time” seinen Status als neuer Star am Tenorsaxofon. Ebenfalls erhältlich ist nun Tina Brooks “True Blue”.
JazzEcho-Plattenteller: Sonny Rollins "Newk's Time" / Grant Green "Green Street" (Blue Note Classic Vinyl)
JazzEcho-Plattenteller: Sonny Rollins "Newk's Time" / Grant Green "Green Street" (Blue Note Classic Vinyl)
15.12.2023

Diese LPs und weitere Folgen aus der Blue Note Classic Vinyl-Serie finden Sie in unserem JazzEcho-Store. 

Grant Green: Green Street
Mit dem groovigen Soul-Jazz-Album “Grant’s First Stand”, eingespielt mit dem Organisten Baby Face Willette und Schlagzeuger Ben Dixon, hatte Grant Green im Januar 1961 einen fulminanten Einstand bei Blue Note gegeben. Drei Monate später ging der Gitarrist erneut ins Studio, um in einer schlankeren Trio-Besetzung mit Ben Tucker am Bass und Donald Bailey am Schlagzeug ein Nachfolgealbum einzuspielen, das ihn von einer anderen Seite zeigte. In drei Eigenkompositionen und zwei Standards – darunter Monks Meisterwerk “‘Round About Midnight” – brillierte er auf “Green Street” als einfallsreicher Hard-Bop-Solist mit bluesigem Vokabular. Die beiden Alben führten dazu, dass die Kritiker des DownBeat Green 1962 als den “Neuen Star” an der Gitarre auszeichneten. “Green, der damals noch an seinem Profil als Individualist feilte, macht hier ohne einen Pianisten, Saxofonisten oder – am allerwichtigsten – Organisten einen großen Schritt nach vorn”, bemerkte Michael G. Nastos bei AllMusic. “Seine Willenskraft treibt diese Musik mit einem verfeinerten Ansatz voran, der ihn definitiv als einen unverwechselbaren, sofort erkennbaren Spieler auszeichnet. […] ‘Green Street’ gilt als eine der besten Aufnahmen, die Grant Green in den zehn produktiven Jahren, die er bei Blue Note war, hervorgebracht hat.”
Sonny Rollins: Newk’s Time
Dass die Zeit von Sonny Rollins 1957 gekommen war, stand absolut außer Frage. Die Bestätigung dafür erhielt “Newk” (wie Rollins wegen einer gewissen Ähnlichkeit mit dem Baseball-Star Don “Newk” Newcombe genannt wurde), als ihn die Kritiker von DownBeat in diesem Jahr zum “Neuen Star” am Tenorsaxofon kürten. Die Heroinabhängigkeit, die Rollins’ Karriere in der ersten Hälfte der 1950er stark beeinträchtigt hatte, war endlich überwunden. Und so begann der damals 26-Jährige ein atemberaubendes Comeback: binnen 18 Monaten – zwischen März 1956 und September 1957 – spielte er sage und schreibe elf eigene Alben ein, darunter Meisterwerke wie “Sonny Rollins Plus 4”, “Tenor Madness”, “Saxophone Colossus”, “Way Out West” und eben “Newk’s Time”. Auf letzterem bewies Rollins, dass er es wie kaum ein anderer verstand, selbst den bekanntesten Stücken aus dem “Great American Songbook” mit seinen fantasievollen Improvisationen stets eine völlig neue Dimension zu verleihen. Neben Hits aus Broadway-Musicals präsentiert Rollins hier mit Pianist Wynton Kelly, Bassist Doug Watkins und Drummer Philly Joe Jones auch Stücke von Miles Davis (“Tune Up”) und Kenny Dorham (“Asiatic Raes”). Ein Highlight ist die Interpretation von “The Surrey With The Fringe On Top“, die der Tenorsaxofonist im Duo mit dem Schlagzeuger ablieferte, dem Rollins auch die einzige Eigenkomposition des Albums widmete.
Tina Brooks – True Blue
Aufgrund eines vorweihnachtlichen Fertigungsengpasses in den Presswerken konnte das bereits für November angekündigte Album “True Blue“ von Tenorsaxofonist Tina Brooks nicht rechtzeitig ausgeliefert werden. Jetzt ist dieser Blue-Note-Klassiker ebenfalls erhältlich.
Die BLUE NOTE CLASSIC VINYL SERIES hat sich zur Aufgabe gemacht, die besten und bekanntesten Alben des Labels zu vertretbaren Preisen und dauerhaft innerhalb einer LP-Serie verfügbar zu machen. Mastering von Kevin Gray bei Cohearent Audio in den USA, Pressung in 180g-Vinyl bei Optimal in Deutschland.
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