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Blue Note Classic Vinyl Edition – Hardbop-Stars in den “Wechseljahren”

Während Pianist Duke Pearson seine Solokarriere bei Blue Note 1964 mit “Wahoo!” auf glanzvolle Weise neu aufleben ließ, feierte Tenorsaxofonist Dexter Gordon mit “Gettin’ Around” nicht weniger brillant seinen Abschied vom Label.
JazzEcho-Plattenteller: Dexter Gordon "Gettin' Around" / Duke Pearson "Wahoo!" (Blue Note Classic Vinyl)
JazzEcho-Plattenteller: Dexter Gordon "Gettin' Around" / Duke Pearson "Wahoo!" (Blue Note Classic Vinyl)
12.11.2024
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Duke Pearson – Wahoo!
Der Pianist Duke Pearson begann seine Solokarriere 1959 bei Blue Note mit zwei Alben, auf denen er im klassischen Trio-Format fast ausschließlich Standards interpretierte. Noch im selben Jahr holte ihn Donald Byrd in sein Quintett, mit dem Pearson vier Alben für Blue Note einspielte. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Trompeter entwickelte er sich rasant weiter. Byrd nahm nicht nur immer mehr Stücke des Pianisten in sein Repertoire auf, sondern gab ihm 1963 auf dem Album “A New Perspective” (das Pearsons bekannteste Komposition “Cristo Redentor” enthält) auch erstmals die Chance, als Arrangeur in Erscheinung zu treten. Blue-Note-Chef Alfred Lion war von diesem “neuen Duke Pearson” so beeindruckt, dass er ihn als neuen A&R-Mann für das Label verpflichtete und ihm zudem einen langfristigen Plattenvertrag anbot.
Pearsons erstes neues Soloalbum für Blue Note war 1964 “Wahoo!”, eingespielt mit einem modern ausgerichteten Hardbop-Sextett, in dem neben Donald Byrd auch Joe Henderson am Tenorsax, James Spaulding an Altsax und Flöte, Bob Cranshaw am Bass und Mickey Roker am Schlagzeug brillierten. Fünf der großartigen Kompositionen des Albums stammen aus der Feder des Session-Leaders, die sechste – “Fly Little Bird Fly” – von Donald Byrd. Auf AllMusic gab Stephen Thomas Erlewine dem Album die Bestnote und schrieb: “‘Wahoo!’ ist ein wirklich wunderbares, fortschrittliches Hardbop-Album, das den Pianisten Duke Pearson von seiner abenteuerlustigsten und kreativsten Seite zeigt.”  
Dexter Gordon – Gettin’ Around
Kurz nach der Aufnahme des Albums “A Swingin’ Affair” im August 1962 war Tenorsaxofonist Dexter Gordon nach Europa übergesiedelt, wo er sich für die nächsten vierzehn Jahre zuerst in Paris und dann in Kopenhagen niederlassen sollte. Im Mai 1965 kehrte er erstmals für einen kurzen Besuch in die USA zurück, um zwei weitere Alben für Blue Note aufzunehmen: “Clubhouse” und das treffend betitelte “Gettin’ Around”. Auf Letzterem feierte er ein Wiedersehen mit dem Vibrafonisten Bobby Hutcherson, dessen älterer Bruder Teddy sein bester Jugendfreund in Los Angeles gewesen war (1986 sollte Dexter dem ebenfalls schauspielerfahrenen Bobby übrigens die Nebenrolle des Ace in dem Film “Round Midnight” verschaffen). Mit seinem Instrument verleiht Hutcherson der Musik von Dexter Gordon, der seine früheren Blue-Note-Alben entweder im Quartett oder im Quintett mit einem Trompeter eingespielt hatte, eine völlig neue Klangfarbe.
Das Repertoire von “Gettin’ Around” ist besonders breit gefächert und reicht von Luiz Bonfás Bossa-Klassiker “Manhã de carnaval” über Standards wie Frank Fosters “Shiny Stockings” bis hin zu Eigenkompositionen wie Gordons “Le Coiffeur”. Unterstützt werden Gordon und Hutcherson von der fantastischen Rhythmusgruppe, mit der Lee Morgan 1963 sein phänomenales Erfolgsalbum “The Sidewinder” aufgenommen hatte: Barry Harris am Piano, Bob Cranshaw am Bass und Billy Higgins am Schlagzeug.
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