JazzEcho-Plattenteller | News | Blue Note Classic Vinyl Edition - innovative Publikumslieblinge

Wenn der Vibraphonist Bobby Hutcherson mit dem Pianisten Herbie Hancock ins Tonstudio ging, konnte man stets sicher sein, dass dabei ein wirkliches musikalisches Happening zustande kommen würde. Für das vielversprechend betitelte Album “Happenings” taten sich die beiden 1967 mit dem Bassisten Bob Cranshaw und Schlagzeuger Joe Chambers zusammen.

Auf dem Programm standen sechs fesselnde Originale aus der Feder von Hutcherson, darunter die wunderbare Ballade “Bouquet” und das lateinamerikanisch angehauchte “Rojo”, sowie Hancocks Klassiker “Maiden Voyage”. Besonders abenteuerlich geriet die Schlussnummer “The Omen”, für die Hutcherson mit Chambers die Plätze an ihren Instrumenten tauschten. Angesichts von Hutchersons Ruf als Modernist sind die meisten Stücke hier relativ einfach strukturiert”, bemerkte Steve Huey bei AllMusic, “es gibt viel geradlinigen modalen Hardbop, der Hutcherson und Hancock jede Menge Raum für Soli bietet. Einen Großteil des Materials handhaben sie mit einem leichten, sanften Touch, tauschen sogar bei den schnelleren Stücken meditative Licks untereinander aus und bei den Balladen ergreifende, lyrische Linien.”

Mit dem Album “Maiden Voyage” (das 1999 in die Grammy Hall of Fame aufgenommen wurde) hatte Herbie Hancock 1965 ein wahres Meisterwerk für Blue Note erschaffen. Umso überraschter war die Jazzwelt dann, als sich der Pianist danach drei Jahre lang fast ausschließlich auf seine Rolle im Miles Davis Quintet konzentrierte und außer dem Soundtrack-Album zu Michelangelo Antonionis Film “Blow Up” kein Album mehr unter seinem Namen herausbrachte. Dann meldete er sich 1968 endlich mit einem neuen Meisterwerk zurück: “Speak Like A Child”. Und der Einfluss von Miles war in den neuen Kompositionen Hancocks sofort spürbar. Die Musik kommt entspannter, melodischer und einfacher daher, obwohl sie nach wie vor viel Raum für Improvisationen lässt. Begleitet wurde Hancock bei der Aufnahme von dem Bassisten Ron Carter (damals ebenfalls Mitglied des Miles Davis Quintet) und Schlagzeuger Mickey Roker sowie einem ungewöhnlichen Bläsersatz mit Flügelhornspieler Thad Jones, Bassposaunist Peter Phillips und Flötist Jerry Dodgion. Bei den Arrangements für die Bläser, die seiner Musik mehr Farbe und Körper verleihen sollten, ließ sich Hancock laut eigener Aussage von Gil Evans, Oliver Nelson und Thad Jones inspirieren.

Die BLUE NOTE CLASSIC VINYL SERIES hat sich zur Aufgabe gemacht, die besten und bekanntesten Alben des Labels zu vertretbaren Preisen und dauerhaft innerhalb einer LP-Serie verfügbar zu machen. Mastering von Kevin Gray bei Cohearent Audio in den USA, Pressung in 180g-Vinyl bei Optimal in Deutschland.