Blue Note Classic Vinyl Edition – Leckerbissen für Trompeten-Fans
Während das Album “Volume 2” den jungen Miles Davis am Anfang seiner Solokarriere mit Bebop und Balladen präsentiert, kombiniert Donald Byrd sein Hardbop-Septett auf “A New Perspective” mit einem Gospelchor.
JazzEcho-Plattenteller: Donald Byrd "A New Perspective" / Miles Davis "Volume 2" (Blue Note Classic Vinyl)
Miles Davis stand noch ganz am Anfang seiner bewegten Solokarriere, als er zwischen Mai 1952 und März 1954 drei Aufnahmesessions für Blue Note machte, die er später wegen seiner eigenen starken Performance selbst als “sehr wichtig” bezeichnete. Ursprünglich auf drei 10″-Alben veröffentlicht, erschienen die gesamten Aufnahmen, nachdem Miles 1955 die DownBeat-Leserumfrage als “bester Trompeter” gewonnen hatte, mit fünf Alternate Takes noch einmal auf zwei 12″-Alben. “Volume1” wurde in der “Blue Note Classic Vinyl Edition” schon im vergangenen Jahr auf Vinyl neu aufgelegt. Im Mittelpunkt von “Volume 2” steht jetzt die inspirierte 1954er Session, bei der Davis auf eine luxuriöse Rhythmusgruppe mit Pianist Horace Silver, Bassist Percy Heath und Schlagzeuger Art Blakey traf. Ergänzt werden diese Aufnahmen durch Tracks von den Sessions aus den Jahren 1952 und 1953, bei denen der Trompeter jeweils im Sextett mit hochkarätigen Musikern wie J.J. Johnson (Posaune), Jackie McLean (Altsax), Jimmy Heath (Tenorsax), Gil Coggins (Klavier), Oscar Pettiford und Percy Heath (Bass) sowie Kenny Clarke und Art Blakey (Drums) zu hören war.
Donald Byrd: A New Perspective
Mit “A New Perspective” spielte der Trompeter Donald Byrd 1963 ein Hardbop-Album mit einem sehr speziellen Kick ein. Schon die Besetzung seines Septetts – mit Hank Mobley am Tenorsax, Herbie Hancock am Klavier, Kenny Burrell an der Gitarre, Donald Best am Vibraphon, Butch Warren am Bass und und Lex Humphries am Schlagzeug – war für das Genre ungewöhnlich. Eine wirklich neue Perspektive gewann die Musik aber durch einen achtköpfigen Gospelchor. “Wegen meines eigenen Backgrounds wollte ich schon immer ein ganzes Album mit Spiritual-ähnlichen Stücke aufnehmen”, erklärte Byrd damals. “Die Jazzmusiker aus New Orleans spielten früher oft religiöse Musik – erweiterten sie aber mit ihren eigenen Jazzstrukturen und -techniken. Als moderne Jazzer nähern wir uns dieser Tradition jetzt mit Respekt und großem Vergnügen.” Erstaunlich ist, dass Donald Byrd dabei nicht auf klassische Spirituals zurückgriff, sondern ausschließlich auf neue Eigenkompositionen und zwei Stücke (“Cristo Redentor” und “Chant”) seines Arrangeurs Duke Pearson setzte.
Die BLUE NOTE CLASSIC VINYL SERIES hat sich zur Aufgabe gemacht, die besten und bekanntesten Alben des Labels zu vertretbaren Preisen und dauerhaft innerhalb einer LP-Serie verfügbar zu machen. Mastering von Kevin Gray bei Cohearent Audio in den USA, Pressung in 180g-Vinyl bei Optimal in Deutschland.