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Blue Note Classic Vinyl Edition – zwei ehemalige Jazz Messengers auf Solopfaden

1964 hatten Saxofonist Wayne Shorter und Trompeter Lee Morgan bei Art Blakeys Jazz Messengers noch zusammengespielt. Kurze Zeit später beschritten sie auf ihren Blue-Note-Soloalben “JuJu” und “The Gigolo” dezidiert eigene und unterschiedliche Wege.
Rezension_Classic Vinyl_Shorter Morgan.jpg
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15.08.2024

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Wayne Shorter – JuJu
Im Sommer 1964 hatte Wayne Shorter Art Blakeys Jazz Messengers verlassen, um zu dem Quintett von Miles Davis zu stoßen, das als das “Second Great Quintet” des Trompeters Geschichte schreiben sollte. Im August desselben Jahres spielte der Saxofonist mit “JuJu” auch sein zweites Soloalbum für Blue Note ein, auf dem ihm noch nicht seine neuen Miles-Kollegen zur Seite standen, sondern drei Musiker mit einer engen Verbindung zu John Coltrane: der Pianist McCoy Tyner, der Bassist Reggie Workman und der Schlagzeuger Elvin Jones. In der AllMusic-Rezension des Albums bezeichnet Stacia Proefrock diese als die “perfekten Musiker, um Shorter zu unterstützen” und gibt dem Album die Höchstwertung von fünf Sternen. “Was auf ‘JuJu’ wirklich glänzend zum Vorschein kommt, ist das Songwriting”, heißt es weiter. “Vom afrikanisch beeinflussten Titelstück (mit seinen kurzen, hypnotischen, sich wiederholenden Phrasen) bis hin zum faszinierenden Zusammenspiel zwischen Tyner und Shorter in ‘Mahjong’ strotzt das Album (das ausschließlich aus Eigenkompositionen von Shorter besteht) nur so vor Ideen. Dabei greift er auf eine Fülle von Einflüssen zurück, um diese dann als atemberaubende, vollständig formulierte Visionen wieder freizugeben.”
Lee Morgan – The Gigolo
Mit dem Album "The Sidewinder" und dem als Single ausgekoppelten Titelsong hatte Lee Morgan 1964 alle vorherigen Verkaufrekorde bei Blue Note gebrochen. Der vollkommen überraschende Erfolg beflügelte den jungen Trompeter so sehr, dass er danach kreativ aus allen Zylindern feuerte. Allein im Zeitraum zwischen April und November 1965 spielte er mit stets hochkarätigen und wechselnden Besetzungen gleich vier weitere Alben für das Label ein, darunter das besonders schwungvolle Hardbop-Meisterwerk “The Gigolo”. Zu erleben ist Lee Morgan hier mit dem Tenorsaxofonisten Wayne Shorter (mit dem er kurz zuvor noch die Bläser-Frontline von Art Blakeys Jazz Messengers gebildet hatte), dem Pianisten Harold Mabern, dem Bassisten Bob Cranshaw und dem Schlagzeuger Billy Higgins. Zu den Highlights im Repertoire gehören der groovige Opener “Yes I Can, No You Can’t” und die swingende Up-Tempo-Nummer “Speedball”, beides Kompositionen von Lee Moran, sowie Wayne Shorters “Trapped”. “In dem Set gibt es kein einziges schwaches Stück”, meint Scott Yanow bei AllMusic, wo er das Album mit viereinhalb Sternen bewertet, “und das Spiel aller Musiker ist über jede ernsthafte Kritik erhaben.”
Die BLUE NOTE CLASSIC VINYL SERIES hat sich zur Aufgabe gemacht, die besten und bekanntesten Alben des Labels zu vertretbaren Preisen und dauerhaft innerhalb einer LP-Serie verfügbar zu machen. Mastering von Kevin Gray bei Cohearent Audio in den USA, Pressung in 180g-Vinyl bei Optimal in Deutschland.
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