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Blue Note Tone Poet Serie – abenteuerlustige Ausreißer

Während Tenorsaxofonist Hank Mobley auf “A Slice Of The Top” musikalisch auf den Spuren von Miles Davis’ “Birth Of The Cool” wandelt, präsentiert sich Hammond-Organist Freddie Roach auf “Good Move!” als ungewöhnlicher Soul-Jazzer.
JazzEcho-Plattenteller: Hank Mobley "A Slice Of The Top" / Freddie Roach "Good Move!"
JazzEcho-Plattenteller: Hank Mobley "A Slice Of The Top" / Freddie Roach "Good Move!"
03.12.2024
Die erste audiophile LP-Serie von Blue Note Records ist ein weltweiter Erfolg. Kuratiert wird sie von Joe Harley, genannt der „Tone Poet", vom renommierten amerikanischen Vinyl-Label Music Matters. Die Fertigung erfolgt mit rein analogen Produktionsschritten vom Erste-Generation-Masterband bis zur 180g-Pressung bei Record Technology Incorporated (RTI) in den USA. Den luxuriösen Rahmen schaffen stabile, laminierte Tip-On-Gatefold-Sleeves und wattierte Innenhüllen.

Hank Mobley – A Slice Of The Top 

“A Slice Of The Top” gilt als eine der faszinierendsten Aufnahmen von Tenorsaxofonist Hank Mobley. Die vier Eigenkompositionen des Albums – “Hank’s Other Bag”, “Cute ‘N Pretty”, “A Touch Of The Blues” und das Titelstück – schrieb Mobley 1964, als er wegen Drogendelikten im Gefängnis saß, und schickte sie von dort an den Pianisten Duke Pearson, der sie im Stil von “Birth Of The Cool” arrangieren sollte. Mit einem hochkarätig besetzten Oktett wurde das Album, dessen Repertoire noch durch den Standard “There’s A Lull In My Life” ergänzt wurde, im März 1966 für Blue Note aufgenommen. Wie der Davis-Klassiker wurde auch “A Slice Of The Top” erst viele Jahre nach seiner Aufnahme veröffentlicht und gilt heute als absolutes Meisterwerk. Scott Yanow bewertet das Album bei AllMusic mit viereinhalb Sternen und schreibt: “Mobley, der sich in den Sechzigern zu einem immer fortschrittlicheren Musiker entwickelte, harmonierte perfekt mit so abenteuerlustigen Musikern wie Altsaxofonist James Spaulding, Trompeter Lee Morgan (mit dem Mobley häufig Aufnahmen machte), Pianist McCoy Tyner, Bassist Reggie Workman und Schlagzeuger Billy Higgins. Die Mitwirkung von Kiane Zawadi am Euphonium und Howard Johnson an der Tuba verleiht dem denkwürdigen Album eine Menge Farbe.”

Freddie Roach – Good Move!

Obwohl der New Yorker Hammond-Organist Freddie Roach (1931–1980) bereits mit Größen wie Lou Donaldson, Kenny Dorham, Cannonball Adderley und Jackie McLean gespielt hatte, segelte er lange Zeit unter dem Radar der Plattenfirmen hindurch. Das änderte sich erst 1961, als ihn Tenorsaxofonist Ike Quebec in sein Quartett holte und mit ihm zwei Soul-Jazz-Alben für Blue Note einspielte. Produzent Alfred Lion war von Roach so begeistert, dass er ihn sofort bei dem Label unter Vertrag nahm. Im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen, die einen treibenden, bluesigen Soul-Jazz auf der Hammond-Orgel spielten, interessierte sich Roach mehr für musikalische Strukturen und Nuancen, Dynamik, Harmonik und Klangfarben. Zwischen 1962 und 1965 nahm Roach fünf erstklassige soul-jazzige Alben für Blue Note ein, unter denen das entspannte und locker swingende “Good Move!” von 1963 besonders herausragt. Zu hören ist er hier teils im Trio mit Gitarrist Eddie Wright und Schlagzeuger Clarence Johnston, teils im Quintett mit Trompeter Blue Mitchell und Tenorsaxofonist Hank Mobley. Neben drei Eigenkompositionen von Roach werden Standards wie George Gershwins “It Ain’t Necessarily So”, Oscar Browns “When Malindy Sings” und Erroll Garners “Pastel” interpretiert.
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