Charlie Parker – Meilensteine eines musikalischen Meisterarchitekten
Zur Feier des 100. Geburtstags von Charlie Parker versammelt die Box “The Mercury & Clef 10-Inch LP Collection” fünf bahnbrechende Werke des Altsaxofonisten aus den frühen 1950ern.
Charlie Parker - The Mercury and Clef 10-inch LPs (Ltd. Ed.)
23.02.2021
Diese Box und weitere LPs finden Sie in unserem JazzEcho-Store.
In seiner viel zu kurzen Karriere erspielte sich Charlie “Bird” Parker nicht nur den Ruf, der beste Altsaxofonist, der je auf Erden wandelte, gewesen zu sein, sondern auch einer der großen Architekten des modernen Jazz. In den frühen 1950ern veröffentlichte der Produzent Norman Granz bei Mercury Records und seinem Verve-Vorläufer Clef Records fünf LPs im 10-Zoll-Format, die allesamt zu Meilensteine des Jazz wurden: “Charlie Parker With Strings” (1950), “Bird And Diz” und “Charlie Parker Plays South Of The Border” (beide 1952), “Charlie Parker With Strings, Vol. 2” (1953) und “Charlie Parker” (1954). In der wunderbaren Box “The Mercury & Clef 10-Inch LP Collection” sind diese Alben nun zur Feier von Birds 100. Geburtstag zum ersten Mal versammelt worden. Sämtliche Aufnahmen wurden eigens für diese Edition neu gemastert und wie die Erstausgaben in den 1950ern auf schwarze 10-Zoll-Vinyl-Scheiben gepresst. Die Alben stecken in originalgetreuen Reproduktionen der Plattenhüllen mit den einzigartigen Illustrationen des legendären Malers und Graphikers David Stone Martin. Die Box enthält außerdem ein elegantes Booklet mit seltenen Fotos, detaillierten Informationen zu den Sessions und Essays von dem Pianisten Ethan Iverson sowie dem amerikanischen Autor und Biographen David Ritz. Mit Ausnahme von “Bird And Diz” sind alle in der Box enthaltenen Platten seit ihren Originalveröffentlichungen vor mehr als 60 Jahren auf Vinyl vergriffen gewesen.
Auf den beiden “Charlie Parker With Strings”-Alben konnte sich Bird, der ein großer Bewunderer von klassischen Komponisten wie Strawinsky und Bartók war, endlich den lange gehegten Wunsch erfüllen, in einem nichtkommerziellen Kontext mit einer Jazzrhythmusgruppe und Streichern zusammenzuspielen. “Bird And Diz” ist ein spätes Meisterwerk des Bebop und dokumentierte darüber hinaus die einzige gemeinsame Session von Bird, Diz und dem revolutionären Pianisten Thelonious Monk. In Latin-Jazz-Gefilde entführt einen der Altsaxofonist auf “Charlie Parker Plays South Of The Border”, das zeitlose Ohrwürmer wie “Tico-Tico” , “La Cucuracha”, “La Paloma” und “Begin The Beguine” enthält. “Charlie Parker” (auch bekannt unter dem Titel “Now’s The Time”) bietet schließlich die einzigen Quartett-Studioaufnahmen, die Parker in seiner Karriere gemacht hat. Mit zwei hochkarätigen Quartett-Besetzungen (einmal Hank Jones, Teddy Kotick und Max Roach, dann Al Haig, Percy Heath und erneut Max Roach) brilliert der Altsaxofonist hier in emblematischen Eigenkompositionen wie “Now’s The Time”, “Laird Baird”, “Chi-Chi” und “Confirmation”.