2014 erschien es und hat sich seitdem zum Dauerbrenner in allen Formaten entwickelt: das Album “Convergence” von Malia und Boris Blank. “Je tiefer sich das Leid in euer Sein eingräbt, desto mehr Freude könnt ihr fassen”, heißt es bei Khalil Gibran. Die Musik auf “Convergence”, dem sinnlichen, schmerzerfüllten Werk, das die Sängerin und Songwriterin über gut drei Jahre mit der einen Hälfte von Yello aufgenommen hat, macht diese Erkenntnis noch immer erfahrbar. Die elf Lieder der intensiven und inspirierten Produktion, deren Titel sich im Deutschen am besten mit “Annäherung” übersetzt, handeln vom Leben und Überleben. Es sind Hymnen voll tragischer Momente und dramatischer Erkenntnisse, sie erzählen von Geistern, Prostitution, Sklaverei, Krankheit, Spiritualität und natürlich Liebe. Dabei sind sie so leicht wie tiefgründig, so weise wie simpel, und oft sogar gleichzeitig.
Malia lernte den Musiker und Produzenten 2010 durch einen Bekannten kennen. Sie wollte ihre Fühler in Richtung “Electro-Szene” ausstrecken, wie sie es nennt. Der “Zürcher Sound-Fanatiker und Studio-Tüftler” (Der Spiegel), der im Verlauf der Erfolgsgeschichte von Yello schon mit Shirley Bassey oder Billie McKenzie gearbeitet hatte, erkannte in der Charakterstimme und dem Charisma der Sängerin eine wunderbare Ergänzung für seine klaren Klangfarben. “Ich muss etwas in Mark und Bein fühlen, um es mit dem Herzen zu hören”, sagt die Sängerin und lobt damit immer wieder auch diese intuitive und sehr direkte Zusammenarbeit. “Boris‘ Musik hat es mir leicht gemacht, musikalisch, textlich und melodisch auf die Reise zu gehen. Seine Produktion umschmeichelt mich mit Klang, er kreiert Stimmungen, leitet mich, wie ein Regisseur es in einem Film tun würde und gibt mir ein Gefühl der Sicherheit und der Weite.”
Die Musik auf “Convergence” ist eindeutig elektronisch, die Stimme organisch. “Vielleicht ist es Soul, in dem Sinne, dass diese Musik aus der Seele kommt”, sagt Malia. “Für mich gehen die Wurzeln dieser Stücke sogar noch weiter zurück, zu Gospel und Blues – sie sind ebenso direkt wie ehrlich.” Vor allem steckt viel Spiritualität in dieser Musik und eine “tiefe Verehrung für das Leben und die Menschheit”, wie Malia es ausdrückt.
Dass dieses in vielen Aspekten schwarze Album als schwarze Scheibe ganz besonders gut wirkt, darauf wiesen bei Erscheinen schon einige Schreiber hin. Die zwischenzeitig vergriffene LP von “Convergence” ist jetzt neu aufgelegt worden und klingt in 180gr klangvoll wie eh und je. Man möchte sagen: zeitlos.