Einer der charismatischsten Musikbotschafter Afrikas
Der malische Sänger und Songwriter Salif Keita wird weltweit als die “Goldene Stimme Afrikas” gefeiert. Zu seinem 75. Geburtstag erscheint nun die 2011 veröffentlichte Compilation “Anthology” erstmals auf Vinyl.
Diese 2LP und weiteres finden Sie in unserem JazzEcho-Store.
Am 25. August feiert Salif Keita seinen 75. Geburtstag. Ende 2018 hatte der malische Sänger und Songwriter bei einem Konzert in seiner Heimat sein letztes Album “Un Autre Blanc” präsentiert und zugleich nach 50 Jahren das Ende seiner Musikkarriere verkündet. NPR schrieb damals: “Als Künstler, der sich niemals mit einfachen Formeln zufrieden gibt, immer neue Wege beschreitet, stets authentisch und aufrichtig ist, ist Keita ein Segen für die Musikwelt. Wenn dies wirklich seine letzte Aufnahme sein sollte, werden wir seine kreative Kraft schmerzlich vermissen.” Tatsächlich ist Salif Keita längst wieder auf die Bühne zurückgekehrt und tourt erneut eifrig durch die ganze Welt. In Deutschland wird er zum Beispiel am 11. November bei den Leverkusener Jazztagen auftreten.
Allein ein neues Album brachte Salif Keita seit der Verkündung seines Abschieds nicht mehr heraus. Deshalb dürfte es seine vielen Fans umso mehr freuen, dass nun zur Feier seines 75. Geburtstags die 2011 erschienene Compilation “Anthology” wiederveröffenlicht wird. Und zwar zum ersten Mal überhaupt auf Vinyl und im Format eines Doppelalbums mit elf traumhaften Nummern. Als Bonus gibt es exklusiv digital außerdem mit “Kabe” einen neuen Track des Pariser DJs Simon Sebbagh a.k.a. Nomis, der Salif Keita und Francis Mercier featuret, sowie einen Remix von MoBlack des Klassikers “Yamore”, den Keita 2001 zusammen mit der kapverdischen Legende Cesária Évora aufgenommen hatte.
Seine Karriere hatte der einzigartige Sänger und Songwriter 1967 in der von der malischen Regierung gesponserten Super Rail Band begonnen, aus der auch andere malische Stars wie Mory Kanté und Cheick Tidiane Seck hervorgingen. 1973 wurde Keita Mitglied der Band Les Ambassadeurs, mit der er Mitte der 70er Jahre nach Unruhen in seiner Heimat in die benachbarte Elfenbeinküste floh. Als Les Ambassadeurs Internationaux erlangte das Ensemble in den folgenden Jahren auch außerhalb des afrikanischen Kontinents Bekanntheit und bereitete Salif Keita so den Weg zu seiner Solokarriere. 1987, mittlerweile in Paris zu Hause, brachte er sein Debütalbum “Soro” heraus, für das er in der europäischen Presse gleich als einer der kommenden Stars der sogenannten Weltmusik gefeiert wurde.
Der ganz große Durchbruch gelang ihm aber erst 1991 mit dem von Joe Zawinul produzierten Album “Amen”, an dem als Gäste Weltstars wie Carlos Santana und Wayne Shorter mitwirkten. “Amen” schoss auf Platz 1 der Billboard World Music Charts und brachte Keita eine Grammy-Nominierung ein. Doch je größer die Erfolge waren, die er nun in aller Welt genoss, desto schärfer wurden die Kritiken aus seiner Heimat Mali, in denen dem Künstler vorgeworfen wurde, dass seine Musik zunehmend “westlicher” klänge. Als Antwort auf die Vorwürfe lancierte Salif Keita eine Trilogie vorwiegend akustischer Alben (bestehend aus “Moffou”, “M’Bemba” und “La Différence”), mit denen er dezidiert seine Verwurzelung in der malischen Musiktradition unterstrich. Mit der nun erstmals auf Vinyl veröffentlichten Compilation “Anthology” erhält man einen kompakten Überblick über Salif Keitas Schaffen zwischen 1978 und 2009.