JazzEcho-Plattenteller | News | “Tone Poet”-Serie - Tonpoeten, die in Harmonien schwelgen

“Tone Poet”-Serie – Tonpoeten, die in Harmonien schwelgen

Mit “Great Jazz Standards” von dem Pianisten und Bandleader Gil Evans und “Blue Spirits” von Trompeter Freddie Hubbard erscheinen in der “Tone Poet”-Serie erneut zeitlose Meisterwerke.
JazzEcho-Plattenteller: Gil Evans "Great Jazz Standards" // Freddie Hubbard "Blue Spirits" (Tone Poet Vinyl)
JazzEcho-Plattenteller: Gil Evans "Great Jazz Standards" // Freddie Hubbard "Blue Spirits" (Tone Poet Vinyl)
05.05.2023

Diese LPs und weitere Folgen aus der Blue Note Tone Poet-Serie finden Sie in unserem JazzEcho-Store.

 
Die Vinyl-Wiederveröffentlichungen der “Tone Poet”-Reihe präsentieren Klangpoeten, die ihren eigenen Weg gegangen sind, um einige wirklich originelle Sounds zu erzeugen. Inspiriert wurde Blue-Note-Präsident Don Was zu dieser Kollektion durch die außergewöhnlichen audiophilen Vinyl-Wiederveröffentlichungen, die Joe Harley seit Jahren bei dem von ihm mitgegründeten Label Music Matters herausbringt. Der Saxofonist Charles Lloyd verlieh ihm für sein außerordentliches Gespür für die Klangästhetik des LP-Formats den Ehrentitel “Tone Poet”, den Harley heute mit Stolz trägt. Die LPs der Reihe werden mit viel Liebe für Details gefertigt – angefangen bei der Tonqualität und dem Mastering über die hochwertige Pressung auf 180-Gramm-Vinyl bis hin zur Gestaltung der schweren, laminierten Gatefold-Sleeves und der Druckqualität.
Gil Evans – Great Jazz Standards
Der kanadische Pianist, Arrangeur und Bandleader Gil Evans hatte seine Brillanz bereits bei drei bahnbrechenden Zusammenarbeiten mit Miles Davis - “Birth Of The Cool!, “Miles Ahead” und “Porgy And Bess” – unter Beweis gestellt, als er mit seinem Orchester die Alben “New Bottle Old Wine” (1958) und “Great Jazz Standards” (1959) für World Pacific einspielte. Auf letzterem präsentierte er neben fantastisch neu arrangierten Standards von u.a. Thelonious Monk, Clifford Brown, John Lewis und Bix Beiderbecke auch eine Eigenkomposition, die hier schlicht “Theme” betitelt ist und erst später den heute bekannten Titel  “La Nevada” erhielt. Mit u.a. Johnny Coles (Trompete), Curtis Fuller und Jimmy Cleveland (Posaunen), Steve Lacy (Sopransax), Budd Johnson (Tenorsax & Klarinette), Bill Barber (Tuba), Ray Crawford (Gitarre) und Elvin Jones (Schlagzeug) hatte Evans, der selbst am Klavier saß, sein Orchester exzellent und klangfarbenprächtig besetzt.
Freddie Hubbard – Blue Spirits
Das Album “Blue Spirits” (1965 eingespielt und 1967 veröffentlicht) war das letzte von insgesamt acht Studioalben, die der Trompeter Freddie Hubbard in den 1960ern für Blue Note aufnahm. Erst 1985 sollte er für vier neue Alben zu dem Label zurückkehren, bei dem er 1960 als 22-Jähriger sein fulminantes Solodebüt gegeben hatte. Das bluesbetonte und energiegeladene Programm von “Blue Spirits” enthält fünf stimmungsvolle Hubbard-Originale, die einfallsreich für ein nicht alltägliches Ensemble mit drei  weiteren Bläsern arrangiert waren: neben Hubbard selbst Altsaxofonist und Flötist James Spaulding, Tenorsaxofonist Joe Henderson und Euphonium-Spieler Kiane Zawadi. Zu diesem hochkarätigen Bläser-Quartett gesellte sich eine ebenso agile Rhythmusgruppe, die sich aus Pianist Harold Mabern, Bassist Larry Ridley, Schlagzeuger Clifford Jarvis und Conga-Spieler Big Black zusammensetzte. Im Booklet einer 2003 erschienenen CD-Ausgabe des Albums schrieb der Jazzkritiker Bob Blumenthal: “Der Einstaz  eines vierten Horns für dieses Album, verbunden mit dem ausschließlichen Fokus auf Hubbards Kompositionen, warf wirklich ein Licht darauf, wie gut der Trompeter die Harmonien beherrscht, die ein so entscheidender Teil sowohl seiner improvisierenden als auch seiner komponierenden Persönlichkeit sind.”
Mehr von JazzEcho-Plattenteller