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Verve By Request – geschüttelt oder gerührt?

Während sich Trompeter Dizzy Gillespie auf “The Ebullient Mr. Gillespie” besonders spritzig gibt, zaubert Oscar Peterson aus den Tasten seines Klaviers ein farbiges “Jazz Portrait Of Frank Sinatra”.
JazzEcho-Plattenteller -- Dizzy Gillespie: The Ebullient Mr. Gillespie // Oscar Peterson: Jazz Portrait of Frank Sinatra (Verve By Request LP)
JazzEcho-Plattenteller -- Dizzy Gillespie: The Ebullient Mr. Gillespie // Oscar Peterson: Jazz Portrait of Frank Sinatra (Verve By Request LP)
11.07.2024
Alle LPs der “Verve By Request”-Serie und mehr finden Sie in unserem JazzEcho-Store
 
Dizzy Gillespie – The Ebullient Mr. Gillespie 
Im Grunde hätten man den Titel dieses Albums auch so ziemlich jeder anderen Aufnahme des Trompeters geben können. Denn im Laufe seiner Karriere, die sieben Jahrzehnte umspannte, zeigte sich Dizzy Gillespie fast immer als vor Spielfreude “übersprudelnder” Musiker. Mit seinem etatmäßigen Quintett (das sich aus Pianist Junior Mance, Gitarrist Les Spann, Bassist Sam Jones und Drummer Lex Humphries zusammensetzte) und dem Congalero Carlos “Patato” Valdes als Gast ging Dizzy im Februar 1959 ins Studio, um für Verve mit “The Ebullient Mr. Gillespie” ein besonders quirliges Album aufzunehmen, Geboten wurde eine Programm, das geprägt ist von groovigem Jazz, lateinamerikanischen und afrikanischen Einflüssen sowie dem typischen verschmitzten Humor des Trompeters. Die Highlights sind dabei zweifelsfrei Dizzys eigene Klassiker “Swing Low, Sweet Cadillac”, “Ungawa”, “Lorraine” und “Constantinople”. “Eines der herausragenden Dizzy-Gillespie-Alben der 50er Jahre”, heißt es bei Dusty Groove, “ein Album, das die neue Energie, die Diz in dieser Zeit aufsaugte, perfekt bündelt und den Trompeter auf dem Höhepunkt seines Könnens zeigt!”
Oscar Peterson – A Jazz Portrait Of Frank Sinatra
Bei Frank Sinatra wussten Kritiker nie so recht, ob sie ihn nun als großartigen Pop- oder Jazzsänger einordnen sollten. Für Oscar Peterson, der ein bekennender Fan des Crooners war (die Bewunderung beruhte durchaus auf Gegenseitigkeit), spielte dies indes überhaupt keine Rolle. Als er sich im Mai 1959 mit seinem neu formierten Trio auf Europa-Tournee befand, ging der Pianist in ein Pariser Studio, um dort unter der Regie von Norman Granz für Verve das Album “A Jazz Portrait Of Frank Sinatra” einzuspielen. Gemeinsam mit seinem langjährigen Bassisten Ray Brown und dem Schlagzeuger Ed Thigpen (der den Gitarristen Herb Ellis im Trio abgelöst hatte) interpretierte er auf swingend-jazzige Weise elf der großartigen Songs, die Sinatra mit seinen Versionen unsterblich gemacht hatte. Darunter “Come Dance With Me”, “Just in Time”, “I Get A Kick Out Of You” “All Of Me” und “How About You?”. Wie der Pianist im Begleittext des Albums erklärte, ist dies “nicht nur eine Hommage an Frank Sinatra, sondern auch meine persönliche Umsetzung der Emotionen, die mich überkommen, wenn ich ihn höre.” Auf JazzWax schrieb Marc Myers zu dem Album: “Im Laufe der Jahrzehnte sind zahllose Jazz-Hommagen an Frank Sinatra aufgenommen worden. Die erste und beste ist Oscar Petersons ‘A Jazz Portrait Of Frank Sinatra’ […] Das Album ist ein eleganter, exquisiter Swinger, bei dem mehr als nur Musik im Spiel ist. Es steckt Bewunderung und Liebe in Petersons Interpretationen.”
In der Reissue-Serie “Verve By Request” werden besondere Raritäten und von Jazzfans gewünschte, längst vergriffene Klassiker auf Vinyl wiederveröffentlicht.
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