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Verve By Request – zwei Leckerbissen für Jazzgitarren-Fans

1959 nahm Gitarrist Kenny Burrell sein erstes Trio-Album “A Night At The Vanguard” auf. Ein Jahr später stellte der Hammond-Organist Sam Lazar auf seinem Debütalbum “Space Flight” den jungen Gitarristen Grant Green vor.
JazzEcho-Plattenteller - Sam Lazar: Space Flight /  Kenny Burrell: A Night at the Vanguard (Verve By Request Vinyl)
JazzEcho-Plattenteller - Sam Lazar: Space Flight / Kenny Burrell: A Night at the Vanguard (Verve By Request Vinyl)
07.05.2024

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Kenny Burrell: A Night at the Vanguard
Kenny Burrell stand noch ziemlich am Anfang seiner langen und erfolgreichen Karriere, als er im September 1959 das Live-Album “A Night At The Vanguard” aufnahm. Dennoch konnte der damals 28-Jährige zu diesem Zeitpunkt bereits neun Alben unter seinem Namen vorweisen. Darüber hinaus war der Gitarrist auch schon auf Aufnahmen von u.a. Jimmy Smith, Dizzy Gillespie, Billie Holiday, Kenny Dorham, Quincy Jones, Wynton Kelly und einem gewissen James Brown zu hören gewesen. Bei dem Konzert, aus dem das Live-Album “A Night At The Vanguard” hervorging, stellte Burrell sein neues Trio mit dem Bassisten Richard Davis und Schlagzeuger Roy Haynes vor. Mit beiden hatte er zuvor bereits separat in anderem Kontext zusammengespielt und dabei festgestellt, dass eine besondere Chemie zwischen ihnen herrschte. Und das hörte man diesem großartigen Gitarren-Trio-Album auch an. Zu den Highlights zählen zweifellos die Interpretationen von Thelonious MonksWell, You Needn’t” und Erroll Garners Trio” Mit Davis und Haynes sollte Burrell danach bis in die 1980er Jahre hinein immer wieder zusammenspielen, mal im reinen Trio-Format, mal mit Verstärkung durch andere Musiker..
 
Sam Lazar: Space Flight
Über den aus St. Louis/Missouri  stammenden Hammond-Organisten Sam Lazar ist nur wenig bekannt. Seine Karriere hatte er in den 1950er als Pianist begonnen, spielte eine Zeit lang mit dem Saxophonisten Ernie Wilkins und in einer Bigband mit Clark Terry und Jimmy Forrest, bevor er 1958 – inspiriert von Jimmy Smith – auf die Hammond-Orgel umsattelte. Sein vielleicht wichtigster Beitrag zum Jazz war, dass er den ebenfalls aus St. Louis stammenden Gitarristen Grant Green entdeckte und diesem zu seinen ersten Aufnahmen verhalf. Auf seinem Debütalbum “Space Flight”, das 1960 bei Argo erschien, räumte Lazar dem jungen Green großzügig solistischen Spielraum ein. “Lazar hat das schlagkräftige Timing eines Boxers und eine Gabe, die schmutzigsten Klangfarben der Hammond-Orgel freizulegen”, lobte der Jazzkritiker Kevin Whitehead. “Er ist besonders gut, wenn er einen anderen Solisten unterstützt. Indem er kühn mit Farben um sich wirft, verwandelt Lazar die Begleitung in eine Art Action Painting.” Musikalisch bietet das Album eine Mischung aus fast durchweg selbst komponierten Rhythm’n’Blues-Nummern, swingendem Jazz und Blues.
Eine der beiden Ausnahmen ist “My Baby”, ein Stück des hier am Bass zu hörenden Willie Dixon, der zahlreiche Blues-Klassiker für Muddy Waters, Howlin’ Wolf, Little Walter und Bo Diddley geschrieben hat. So plötzlich wie er aus dem Quasi-Nichts aufgetaucht war, tauchte Sam Lazar nach ein paar Singles und drei Alben unter seinem Namen 1963 auch wieder ab
In der Reissue-Serie “Verve By Request” werden besondere Raritäten und von Jazzfans gewünschte, längst vergriffene Klassiker auf Vinyl wiederveröffentlicht.
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