Auf “Domino” leistete sich Roland Kirk 1962 einen seltenen Abstecher in die Welt der Jazzstandards und Coverversionen. Neben Cole Porters “Out Of Town”, Frank Loessers “I Believe In You”, J.J. Johnsons “Lament”, Richie Powells “Time” und dem populären Titelsong des italienischen Musette-Akkordeonisten Louis Ferrari stellte der Saxophonist aber auch originelle Eigenkomposition wie “Meeting On Termini’s Corner”, “A Stritch In Time”, “3-in−1 Without The Oil”, “Rolando” und “E.D.” vor. Die eine Hälfte der Tracks spielte Kirk mit seiner damaligen Live-Band ein (mit Pianist Andrew Hill, Bassist Vernon Martin und Schlagzeuger Henry Duncan), die andere mit dem großartigen Wynton Kelly am Klavier und Schlagzeuger Roy Haynes. “Reeds & Deeds” featuret dagegen fast ausschließlich Kompositionen von Kirk selbst sowie ein paar von ihm adaptierte Lieder (“Song Of The Countrymen” basierte auf Heitor Villa-Lobos’ “O canto do capadocio” aus den “Bachianas Brasileiras No. 2” und “Limbo Boat” auf dem englischen Kinderlied “Row, Row, Row Your Boat”). Kirks Ensemble umfasste den Trompeter Virgil Jones, die Posaunisten Charles Greenlee und Tom McIntosh, Pianist Harold Mabern, die Bassisten Abdullah Rafik und Richard Davis sowie Drummer Walter Perkins. Drei Titel wurden außerdem von Tenorsaxophonist Benny Golson arrangiert.