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Gerry Mulligan – Tieftöner in Hochform

Gerry Mulligan The Concert Jazz Band
Gerry Mulligan The Concert Jazz Band
26.04.2013
Von den vier gängigsten Saxophonen ist das Baritonsax dasjenige gewesen, das sich zuletzt als Soloinstrument etablieren konnte. Der erste Musiker, der dem tieftönigen Bariton zu einer gewissen Prominenz verhalf, war Harry Carney. Doch der zeigte seine Kunst vor allem eingebunden in den Kontext des Duke Ellington Orchestra. Den wirklichen Durchbruch als Soloinstrument verdankte das Baritonsax Gerry Mulligan, der 1946 auf der Szene auftauchte und in den frühen 1950ern mit einem pianolosen Quartett (und Chet Baker als Partner) für Furore sorgte. Mulligan war nicht nur ein unglaublich guter Solist auf seinem Instrument, sondern – wie er bei seinen frühen Arbeiten für die Big Band von Gene Krupa, das Claude Thornhill Orchestra und das Miles Davis Nonet (“Birth Of The Cool”) zeigte – auch ein hervorragender Arrangeur und Komponist. Um diese Fähigkeiten besser zur Geltung bringen zu können, gründete er 1960 seine Concert Jazz Band, von der in der JAZZPLUS-Reihe nun die beiden Alben “Concert Jazz Band ’63” und “The Concert Jazz Band” auf einer CD wiederveröffentlicht werden.

Zwei Alben von The Concert Jazz Band, die in keiner Jazzsammlung fehlen sollten

Zwischen Mai 1960 und Dezember 1961 nahm die Concert Jazz Band für Verve Records diese beiden Alben auf, die in keiner Jazzsammlung fehlen sollten. Zu den prominentesten Begleitern Mulligans, der hier außer am Baritonsax gelegentlich auch an Piano oder Klarinette zu hören ist, zählten Ventilposaunist Bob Brookmeyer, Tenorsaxophonist Zoot Sims, die Trompeter Conte Candoli, Doc Severinsen und Clark Terry, Gitarrist Jim Hall und der fulminant swingende Schlagzeuger Mel Lewis. Arrangements und Kompositionen steuerten neben Mulligan (“Ballad” und “Bweebida Bobbida”) auch Gary McFarland (“Pretty Little Gypsy”, “Bridgehampton South” und “Bridgehampton Strut”) und Bob Brookmeyer (“Big City Life” und “Big City Blues”) bei. Der Rest des Programms bestand aus bekannten Standards von u.a. Django Reinhardt, Duke Ellington, Richard Rodgers und Lorenz Hart, Harold Arlen und Johnny Mercer, die Mulligan allesamt in seiner unnachahmlichen Art für sein exzellentes Ensemble arrangierte.

Die JAZZPLUS-Serie: zwei Originalalben eines Künstlers auf einer CD

Die CDs der JAZZPLUS-Serie bieten jeweils zwei Originalalben eines Künstlers auf einer CD. Aber auch die anderen Aspekte der preiswerten Edition, die Einspielungen für legendäre Jazzlabels wie Verve, Mercury, Prestige, Riverside u.v.a. präsentiert, können sich sehen und hören lassen: Alle Aufnahmen wurden neu digital von den Originalbändern remastert, viele Alben erscheinen hier erstmals auf CD oder waren lange nicht mehr erhältlich. Außerdem beinhalten die Booklets komplette Faksimiles der beiden Original-LP-Artworks, sowie natürlich alle diskographischen Angaben zu den Aufnahmen.